Wie schon im vergangenen Jahr, kam Teta M. Moehs, Generalkonsulin der USA in Leipzig, aus Anlass der Buchmesse in die Bibliothek Volkmarsdorf. Zu Gast waren diesmal Schülerinnen und Schüler der Klasse 3b von der Hans-Christian-Andersen-Schule aus Sellershausen. „Amerikanische Märchen und Sagen“ – wer oder was mag das sein? Ich dachte an Buffalo Bill und Billy the Kid.
Komplett daneben: Teta Moehs bringt „Johnny Appleseed“ mit, eine Legende aus dem amerikanischen Osten des 18. Jahrhunderts. „Ist das ein Indianer“, fragen die Schüler. Nein, es war ein Siedler aus Messachusetts, der es vorzog, im Einklang mit der Natur zu leben und auf ein festes Haus verzichtete. Die Bäume aus seinen Apfelsamen erleichterten nachkommenden Siedlern den Start in der Fremde.
Der Text mit den farbenfrohen, detailreichen Illustrationen von Steven Kellogg war ein Volltreffer. Teta Moehs beantwortete viele Fragen zu Text und Vokabeln, und ein zweites vorbereitetes Buch kam nicht mehr zum Zuge. Spielerisch dann auch eine improvisierte Englischstunde zum Abschluss: Die Schüler aus acht Nationen, darunter Russland, Rumänien, Südkorea, Vietnam und Brasilien, hatten jeder eine persönliche Vorstellung und Fragen auf Englisch vorbereitet. Da musste die Konsulin mit der deutschen Mutter Farbe bekennen: Diplomatin sei ihr Traumberuf, schließlich reise sie gern und bleibe nach Stationen in Seoul, Berlin und Peking nun drei Jahre in Leipzig. Sie liebe Leipzig als Musikstadt, radle gern, und weder Barack Obama noch Angela Merkel hätten bislang persönlich mit ihr gesprochen.
Wieder einmal war die Zeit zu schnell vorbei. Bis zum nächsten Jahr – vielleicht mit amerikanischem Folk oder einer kulinarischen Rundreise durch die USA…