Im Sammelband „Am Anfang war das A“ erzählt der Autor Christian Schwetz Geschichten von A bis Z mit humoristischem bis skurrilem Hintergrund. Erzählerisch lässt Schwetz dabei kein Wünsche offen.
Dennoch ist das Bändchen nicht uneingeschränkt empfehlenswert. Das Format der Geschichten fordert heraus: Kurzgeschichten stehen gleichberechtigt neben balladenhaft verfassten Texten. Schwetz erzählt im breiten Wienerisch, was für den deutschen Markt nicht förderlich ist. Dass sich der Autor außerhalb der gewohnten Erzählstruktur bewegt, mit Stilmitteln spielt und diese jeweils den Textpassagen anpasst, spricht für sein handwerkliches Können. Für den Leser fehlt jedoch komplett ein roter Faden.
Über den Autor
Aktuell lebt Christian Schwetz als Steuerberater in Wien. Er hatte zwar in den 1980er Jahren literarische Ambitionen, die er neben dem BWL-Studium verwirklichte. Nachdem er seine Diplomarbeit über die wirtschaftliche Lage von Schriftstellern in Österreich beendet hatte, beschloss er, dass Schreiben nicht sein Hauptberuf werden sollte. Er gab den Plan auf, vom Schreiben leben zu wollen und betreibt die Schriftstellerei nun nebenberuflich. Christian Schwetz ist außerdem Gründungs- und Vorstandsmitglied der Initiative „Das Sprech-Initiative für Sprach, Sprech- und Hörkunst“ und arbeitet seit mehreren Jahren mit der Band „Novi Sad“ zusammen.
Das Metier von Christian Schwetz sind neben Mundart und Prosa vor allem Belletristik und Prosa. Vom erzählerischen Können ist ihm nichts abzusprechen, jedoch ist das vorliegende Buch zu unausgegoren. Der Autor vermischt hier Lyrik und Prosa, was den Leser, der das Buch am Stück lesen möchte, verwirrt. Wer hingegen nur gelegentlich zu „Am Anfang war das A“ greifen möchte, um den einen oder anderen Text zu lesen, wird mit dem Werk bestens bedient.
Mein Fazit:
„Am Anfang war das A“ ist von der anfänglichen Konzeption her nicht zuende gedacht. Die Texte sind – einzeln für sich genommen – gut. Jedoch fehlt der inhaltliche Zusammenhang.
Christian Schwetz, Am Anfang war das A
edition libica, Wien 2016
Autor der Rezension: Harry Pfliegl