Der Johnny mit den Apfelsamen: Amerikanische Legende begeistert Schüler aus acht Nationen

Die USA in der Bibliothek Volkmarsdorf. Foto: Detlef M. Plaisier
Die USA in der Bibliothek Volkmarsdorf. Foto: Detlef M. Plaisier

Wie schon im vergangenen Jahr, kam Teta M. Moehs, Generalkonsulin der USA in Leipzig, aus Anlass der Buchmesse in die Bibliothek Volkmarsdorf. Zu Gast waren diesmal Schülerinnen und Schüler der Klasse 3b von der Hans-Christian-Andersen-Schule aus Sellershausen. „Amerikanische Märchen und Sagen“ – wer oder was mag das sein? Ich dachte an Buffalo Bill und Billy the Kid.

Komplett daneben: Teta Moehs bringt „Johnny Appleseed“ mit, eine Legende aus dem amerikanischen Osten des 18. Jahrhunderts. „Ist das ein Indianer“, fragen die Schüler. Nein, es war ein Siedler aus Messachusetts, der es vorzog, im Einklang mit der Natur zu leben und auf ein festes Haus verzichtete. Die Bäume aus seinen Apfelsamen erleichterten nachkommenden Siedlern den Start in der Fremde.

Generalkonsulin Teta Moehs erzählt. Foto: Detlef M. Plaisier
Generalkonsulin Teta M. Moehs erzählt. Foto: Detlef M. Plaisier

Der Text mit den farbenfrohen, detailreichen Illustrationen von Steven Kellogg war ein Volltreffer. Teta Moehs beantwortete viele Fragen zu Text und Vokabeln, und ein zweites vorbereitetes Buch kam nicht mehr zum Zuge. Spielerisch dann auch eine improvisierte Englischstunde zum Abschluss: Die Schüler aus acht Nationen, darunter Russland, Rumänien, Südkorea, Vietnam und Brasilien, hatten jeder eine persönliche Vorstellung und Fragen auf Englisch vorbereitet. Da musste die Konsulin mit der deutschen Mutter Farbe bekennen: Diplomatin sei ihr Traumberuf, schließlich reise sie gern und bleibe nach Stationen in Seoul, Berlin und Peking nun drei Jahre in Leipzig. Sie liebe Leipzig als Musikstadt, radle gern, und weder Barack Obama noch Angela Merkel hätten bislang persönlich mit ihr gesprochen.

Wieder einmal war die Zeit zu schnell vorbei. Bis zum nächsten Jahr – vielleicht mit amerikanischem Folk oder einer kulinarischen Rundreise durch die USA…

Buchmesse im Poniatowski: Altpreußische Melancholie und Poetry Slam

Poniatowski Restaurant & Bar LeipzigSeit der Gründung im September 2013 hat das Team des Poniatowski um Ania Gorska ein beachtliches Kulturprogramm auf die Beine gestellt. Zur Leipziger Buchmesse lädt das polnische Restaurant & Bar an drei Tagen zu Lesung und Musik ein.

Am Messedonnerstag, 13. März, steht eine Doppellesung auf dem Programm. Um 19:00 Uhr liest Paulina Schulz aus „Das Eiland“. Angekündigt ist eine Erzählung „über Liebe, Schmerz und unerträgliche Sehnsucht.“ Um 21:00 Uhr folgt Jens Lange mit seinem Romandebut aus „Stahlbetone, Kenotaphe – Brauttruhen aus Mooreiche.“ Er schildert Familienforschung in Ostpreußen und eine abenteuerliche Flucht auf nächtlichen Alleen nach Leipzig.

Quelle: www.mirroblac.com
Quelle: www.mirroblac.com

Freitag, den 14. März gibt’s Musik auf die Ohren. Ab 19:30 Uhr gastiert das in Leipzig gegründete Alternative/Indie Rock Projekt Mirro Blac (Eintritt: 4 Euro/ erm. 2,50 Euro). Um 20:30 Uhr folgt The But. Das Singer-Songwriter-Trio in Unplugged-Besetzung orientiert sich an den britischen Beatgruppen der späten 1960er Jahre und bezeichnet den eigenen Stil als „Kammerbeat“. Ein Ensemble für Feinschmecker!

BEets & STreets“ heißt es am Samstag, 15. März ab 20:00 Uhr. Das Poniatowski bebt bei einer Mischung aus Beatpoesie und Hip Hop, Straßenperformance und Poetry Slam. Hier wird die Kultur des Open Mic mit Improvisation, Melodien und Texten gelebt. Eine Veranstaltung von Leipzig Writers e.V. featuring the Bimbotown Orchestra (Eintritt 4 Euro/ erm. 2,50 Euro / members Leipzig Writers e.V. free entry).

Für den Abend danach als Übergang in den letzten Tag der Buchmesse empfehle ich original polnischen Wodka im Poniat oder die Literaturparty LitPop im Neuen Rathaus.

Erfolgreiches Marketing für Autoren mit einer Buchwebsite: So geht’s

Wer schreibt, sucht Leser. Jeder Autor sollte schon früh darüber nachdenken, in welcher Form und an welchen Orten er seine Veröffentlichung bewerben will. Für erfolgreiches Buchmarketing ist eine Buchwebsite ein geeignetes Instrument. Konsequent programmiert und mit Pressemitteilungen zu Buch und Autor kombiniert, wird ein Werk große Beachtung in den Social Media finden. Sollen mehrere Bücher vorgestellt werden, kann eine zusätzliche Autorenwebsite Sinn machen.

Der Windsor Verlag bietet Buch- und Autorenwebsites mit neuester Technologie an, die auch auf Mobilgeräten ohne Einschränkung angesehen werden können. Zur Dienstleistung gehört auf Wunsch die Reservation und Aktivierung eines Domainnamens.

Die vom Windsor Verlag angebotene Buchwebsite bietet echtes Web 2.0: Neben der Buchbeschreibung steht hier eine Leseprobe, ergänzt durch Links zur unkomplizierten Bestellung in den einschlägigen Online Shops. Als Basis für die Darstellung auf der Buchwebsite dient das Buchcover, auf der Autorenwebsite ist ein Autorenportrait die Grundlage. Auf Wunsch wird die Website mit einem Kontaktformular zum Autor ausgestattet. Besonders verkaufsfördernd ist ein Blog, auf dem Textpassagen zur Diskussion gestellt werden und potentielle Leser direkt mit dem Autor in Verbindung treten können.

Die Website wird durch den Windsor Verlag technisch aktuell gehalten. Autoren können über ihre persönlichen Zugangsdaten Anpassungen am Text vornehmen. Beispielsweise kann so auf bevorstehende Buchlesungen hingewiesen werden.

Die Lieferzeit für eine Buchwebsite beträgt in der Regel zwei bis drei Tage. Sie kann auch von Autoren geordert werden, die nicht beim Windsor Verlag gelistet sind. Details und Preise auf http://windsor-verlag.com/erstellung-buch-websites/.

Frisch zur Leipziger Buchmesse 2014: Literaturlandkarte der Schweiz

Als Ergänzung zur Website auftritt-schweiz.ch steht jetzt eine besondere Literaturlandkarte der Schweiz im Netz. Das Projekt vereint das gemeinsame kulturelle Erbe und die Vielstimmigkeit der Schweiz und der Schweizer Literatur.

Unter der Adresse literatur-karten.ch werden literarische Aspekte der Eidgenossen auf sechs Karten dokumentiert. Neben einer Übersichtskarte mit allen Stichworten gibt es fünf weitere maps mit Spezialthemen. So kann erforscht werden, an welchen Schweizer Orten literarische Figuren ihr Leben aushauchten und wo zwischen Berggipfeln und Almen ergreifend-tragische Liebesszenen spielen. Im Zentrum steht die deutsche Literatur, ergänzt um Kostbarkeiten aus den Literaturen der französischen, der italienischen und der rätoromanischen Schweiz. Kurios: Am Genfersee treffen sich Jean-Jacques Rousseau und Stefan Zweig, und in Zürich begegnen sich virtuell Alfred Döblin, Klaus Mann, Franz Hohler und Melinda Nadj Abonji. Wissen Sie, welche Stadt Wolfgang Koeppen „Fremdenstadt“ nannte? Schauen Sie nach!

Herzlich willkommen zur Leipziger Buchmesse 2014: Kraftvoller Auftakt zum „Auftritt Schweiz“

Felix Immler schnitzt mit Kindern. Foto: Detlef M. Plaisier
Felix Immler schnitzt mit Kindern. Foto: Detlef M. Plaisier

Als ich mich eine halbe Stunde vor Beginn in das Schauspiel Leipzig mogele, hält Felix Immler schon das Victorinox Schweizer Taschenmesser und ein Stück Holz in der Hand. Er hat heute beim Eröffnungsfest des Partnerlandes Schweiz für die Leipziger den längsten Job: Über zwei Stunden zeigt Felix Immler den sicheren Umgang mit dem Taschenmesser in praktischen Übungen. Er ist geduldig, weist immer wieder auf die Sicherheitsregeln hin: „Wer schnitzt, der sitzt. Immer vom Körper weg schnitzen. Und vor allem genügend Abstand zum Nachbarn halten.“ Wer heute mitmacht, nimmt einen selbst geschnitzten Kreisel und das Taschenmesser als Geschenk mit nach Hause.

Sozialarbeiter Felix Immler arbeitet in einem Kinderheim und ist speziell ausgebildet in Naturpädagogik. Gleichzeitig ist er Mitinitiator des Erlebniskindergartens Buchhorn in Arbon am Bodensee. „Es ist wichtig, dass Kinder in einer angstfreien Umgebung lernen können“, erläutert er sein Engagement. Der Naturbursche kann mehr als Schnitzen: Bogenbau, Steinschleifen, Messerschmieden und Survival stehen auf seinem Programm. In Halbtageskursen können Kinder bei ihm eine Taschenmesserprüfung mit Diplom ablegen.

Quelle:  www.brunohaechler.ch
Quelle: www.brunohaechler.ch

Eine Tür weiter begeistert Bruno Hächler aus Winterthur mit seinen Kinderliedern und Geschichten kleine Zuhörer und große Begleiter gleichermaßen. Seine Texte zur Gitarre hat er von Schwizerdütsch auf Hochdeutsch übersetzt. Bruno Hächler singt vom Dachs mit zwei Streifen, von Jap, dem englischen Hund, der so gerne Tee trinkt, von der laaaangsamen Schnecke, die immer schneller wird, und vom Teddy, der nicht schlafen will. Vor der Bühne tanzen Hächlers kleine Groupies und spielen Luftgitarre. Beim letzten Song dürfen dann alle mit auf die Bühne. „Ich musste für mich erstmal die Sprachhürde überwinden“, sagt mir Bruno Hächler. „Aber dann war es wie zu Hause. Kinder reagieren überall auf die gleichen Dinge.“

Mehrdad Zaeri zeichnet Wilhelm Tell. Foto: Detlef M. Plaisier
Mehrdad Zaeri zeichnet Wilhelm Tell. Foto: Detlef M. Plaisier

Zu einer Schweizer Präsentation gehört natürlich Nationalheld Wilhelm Tell. Claudia Malten vom Schweizer Buchhändler- und Verleger Verband liest, Mehrdad Zaeri zeichnet. Der in Mannheim lebende Deutsch-Iraner zeichnet mit schwarzem und rotem Stift auf weißen A4-Blättern. Um das Motiv fortzuführen, wird das benutzte Blatt fortgeschoben und ein neues verwendet. Die Zeichnung wird an die Wand projiziert. Die Zuschauer verfolgen mucksmäuschenstill, wenn der rote Apfel entsteht und Mehrdad Zaeri ein zuvor zerknülltes Blatt Papier als Vogelkörper weiter verwendet. „Erwachsene werden wieder zu Kindern, wenn ich zeichne“, weiß der Künstler. „Ich führe ganz einfach Animationen und 3D auf einfache Linien zurück. Jede Veranstaltug inspiriert mich neu. Nur wenn ich frei bin, macht es mir und dem Publikum Spaß.“  Der Schweizer Baobab-Verlag habe den Mut gehabt, das Freiheitsepos des Wilhelm Tell mit seinen Zeichnungen und einer arabischen Freiheitsgeschichte zu veröffentlichen. „Ich freue mich über dieses Zeichen“, sagt Mehrdad Zaeri. „Gerade hat die Schweiz Gesetze gelockert und liefert Waffen an Saudi-Arabien. Da muss man sich doch positionieren.“

Bei aller Faszination muss die Lesung von Endo Anaconda, Sänger der Kultband „Stiller Has“, leiden: Ich höre nur noch Bruchstücke. Immerhin hat er einige freundliche Worte über Leipzig. Nach fünf Besuchen fühle er sich hier wie in einer Zeitmembran, poltert das Multitalent: „Hier vereint sich, was war, was ist und was sein wird.“ In seiner Wahlheimat Bern sei das ebenso. Kleiner Seitenhieb: Warum werde am Schauspiel Leipzig kein Goethe gegeben? Na ja, wenigstens „Kabale und Liebe“ stehe auf dem Spielplan. Da fühle man sich als Schweizer nicht ganz so ausgeschlossen. „Aber der Tell wäre noch besser.“

Peter Bichsel im Schauspiel Leipzig. Foto: Detlef M. Plaisier
Peter Bichsel im Schauspiel Leipzig. Foto: Detlef M. Plaisier

Die Klingel ruft zum Abendprogramm. Der große Saal im Schauspiel ist bei der Abendlesung mit Peter Bichsel gerade mal zu einem Drittel gefüllt, und auch das Medieninteresse ist verhalten. Es ist meine erste Begegnung mit Bichsel. Der Philosoph und große Erzähler möge mir verzeihen, sollte ihm mein Urteil nicht gerecht werden. Bichsel liest von Freundschaft, von Macht und Ohnmacht. Ich fühlte mich gut unterhalten, streckenweise schmunzelnd und amüsiert. Die Mahnung des Textes „Des Schweizers Schweiz“ ist angekommen und wird im Bewusstsein bleiben. Die Worte von 1968 sind angesichts des jüngsten Referendums brandaktuell und werden auf der Buchmesse nicht auszublenden sein.

Im letzten Jahr lag Schnee. Heute ist die Abendluft in Leipzig angenehm mild.

Merci vilmal. Vielen Dank  an die Schweiz für einen entspannten und sympathischen Auftakt zur Buchmesse!

Bruno Hächler: www.brunohaechler.ch
Felix Immler: www.taschenmesserbuch.ch
Mehrdad Zaeri: merhrdad-zaeri.de
Endo Anaconda: www.stillerhas.ch

Berliner Prominente zur Leipziger Buchmesse 2014: Das sind unsere Lieblingsbücher

Die Leipziger Buchmesse schwappt bis in die Hauptstadt. Die B.Z. hat Berliner Prominente besucht und sie nach ihren Leseorten und der Lieblingslektüre befragt. Entstanden ist ein spannender Mix von Comic über Thriller bis Autobiografie. Besonders schön: Das Foto eines entspannten Hellmuth Karasek ausgestreckt auf seinem Lesesofa.

http://www.bz-berlin.de/kultur/berliner-promis-zeigen-was-sie-wo-lesen-article1812652.html

Neuwahlen: der Les-O-Mat für die Leipziger Buchmesse

Keine Ausreden mehr: Für Kurzentschlossene, Kinderlose, Kinderliebe, Kreuzchenmacher und Quereinsteiger in die Welt der Literatur hält „Leipzig liest“ den Les-O-Mat bereit. Wer also bis zur Freischaltung des Wahl-O-Mats am 28. April zur Europawahl nicht warten kann, macht seine Kreuzchen einfach auf http://www.leipzig-liest.de/ll/zufallsgenerator und findet so einfach und schnell seine maßgeschneiderten Veranstaltungen.

Mein Programmvorschlag für die Leipziger Buchmesse 2014

Ich freue mich auf den eigenen kleinen Kosmos der Leipziger Buchmesse. Ich werde wieder oft vor dem Blauen Sofa in der Glashalle und in der LVZ-Autorenarena (Halle 5 / A 100) zu finden sein. Auch das Programm des Partnerlandes Schweiz (Glashalle, Stand Nr. 20) bietet attraktive Angebote. Besonders gespannt bin ich auf die Manga-Comic-Convention in HALLE EINS und die vielen phantasievollen Kostüme. Schmerzlich vermisse ich Hellmuth Karasek und Egon Bahr, die mich im letzten Jahr begeisterten.

Die ausgewählten Veranstaltungen überschneiden sich zum Teil. Die Entscheidung, wohin ich gehe, treffe ich nach Tagesform. Einige Veranstaltungen sind an mehreren Tagen aufgeführt, um Alternativen aufzuzeigen. Wenn nicht anders angegeben, ist der Eintritt zu den Veranstaltungen frei. Und wer sich gar nicht entscheiden kann: Unter www.leipzig-liest.de/ll/zufallsgenerator hilft der Les-O-Mat, die passende Veranstaltung zu finden.


Samstag, 8. März 2014

Erste Schweizer Begegnungen im Schauspiel Leipzig

15:00 bis 16:00
Schauspiel Leipzig, “Baustelle”
Kindergeschichten & Kinderlieder mit dem Schweizer Musiker Bruno Hächler (für Kinder ab 3 Jahren)


15:00 bis 17:30

Schauspiel Leipzig, Raum neben der “Baustelle”
Werken mit dem Schweizer Taschenmesser
Im Workshop zeigt Felix Immler, wie man mit dem Schweizer Taschenmesser sicher schnitzt (für Kinder ab 8 Jahren).


16:00 bis 16:45

Schauspiel Leipzig, Erfrischungsfoyer
Wilhelm Tell für Kinder
Der iranisch-deutsche Zeichner Mehrdad Zaeri erzählt mit Claudia Malten die Tell-Geschichte für Kinder.


17:00 bis 17:45

Schauspiel Leipzig, Erfrischungsfoyer
Endo Anaconda, Sänger der Schweizer Kult-Band “Stiller Has”, liest aus seinen Kolumnenbüchern “Sofareisen” und “Walterfahren”.


18:00 bis 18:45

Schauspiel Leipzig, grosser Saal
Der Autor Peter Bichsel eröffnet die Reihe der grossen Abendveranstaltungen von “Auftritt Schweiz”.

Montag, 10. März 2014, tagsüber
Rundgang zu den roten Schweizer Lesebänken

Anlieferungsort

1   Schauspiel Leipzig, Bosestraße 1

2   Tagsüber im Park bei Thomaskirche/Marktplatz

3   Hauptbahnhof Leipzig

4   Museum der bildenden Künste, Museumsbuchhandlung, Katharinenstraße 10

5   Alte Nikolaischule, Messeclub, Nikolaikirchhof 2  

6   Bahnhofsbuchhandlung Ludwig, Promenaden im Hauptbahnhof

7   Buchhandlung SeitenBlick, Goetzstraße 2 / Lindenauer Markt

8   Lehmanns Media, Grimmaische Straße 10

9   Buchhandlung an der Thomaskirche

10 Buchhandlung Bücherwurm, Gohliser Str. 20

11 Connewitzer Verlagsbuchhandlung, Schuhmachergäßchen 4

12 Buchhandlung Hugendubel, Petersstraße 12-14

13 Lesepark im Clara Zetkin-Park


Dienstag, 11. März 2014, tagsüber
Ich fahre Straßenbahn…
…und zwar mit der Linie 16 vom Hauptbahnhof bis zum Messegelände und wieder zurück. Ja, ich weiß, es ist noch keine Buchmesse. Aber zuhören kann man trotzdem schon: Speziell für «Auftritt Schweiz» hat das Autorenkollektiv “Bern ist überall” 15 Spoken-Word-Miniaturen aufgenommen – für jede Haltestelle vom Hauptbahnhof Leipzig bis zur Messe eine. An die Autorennamen muss ich mich noch gewöhnen: Es gibt Beiträge von Laurence Boissier, Christian Brantschen, Arno Camenisch, Ariane von Graffenried, Antoine Jaccoud, Guy Krneta, Pedro Lenz, Gerhard Meister, Noëlle Revaz, Michael Stauffer und Beat Sterchi.


…und gehe dann ins Museum

Die Ausstellung “Schönste Schweizer Bücher 2013″ (Eingangsbereich Museum der bildenden Künste, Katharinenstrasse 10) zeigt die Kollektion der eingereichten und ausgezeichneten Titel des Jahres 2013. Das Besondere: Für die Ausstellung wurden eigens Ausstellungsmöbel entworfen. Geöffnet ist von 10 bis 18 Uhr.


Mittwoch, 12. März 2014

10:00 bis 11:00
Bibliothek Volkmarsdorf, Torgauer Platz 3
Lesung und Gespräch: Amerikanische Märchen und Sagen
Teta Moehs, amerikanische Konsulin in Leipzig, vermittelt nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr wieder ein Stück amerikanische Literatur (in englischer und deutscher Sprache, besonders geeignet für Kinder ab acht Jahren).


ab 17:00

Café Waldi, Peterssteinweg 10
Lange Leipziger KrimiNacht 2014
Spannung ist garantiert. Es wirken mit: Joachim Anlauf, Christian Barz, Guido M. Breuer, Jan Flieger, Peter Godazgar, Kerstin Hamann, Martin Keune, Edith Kneifl, Olaf Kolbrück, Ralf Kramp, Andreas M. Sturm und Christine Sylvester.


19:00

Sächsisches Apothekenmuseum, Thomaskirchhof 12
Lesung & Musik mit Henriette Gerber und Roman Petermann
Das bewährte Duo präsentiert unter dem Motto „Leipzig SpuEren“ 53 Kurzgeschichten vom Unterwegssein, Ankommen, SichAufDenWEgMachen aus 12 Monaten + 9 Jahrhunderten.


20:00

theater.FACT in Barthels Hof, Hainstr.
1
MORD-OST – Die große ostdeutsche Kriminacht
Eintritt: 5 Euro
Der Osten weiß, wie man Spannung erzeugt. Dabei sind: Sylvia Eggert, Ralf Alex Fichtner, Uwe Schimunek, Wolfgang Schüler, Anett Steiner, Sylke Tannhäuser und Günther Zäuner.


Donnerstag, 13. März 2014

09:30 bis 11:00
Schweizer Forum, Glashalle, Stand Nr. 20
So tickt die Schweiz
Zwei kurzweilige Viertelstündchen. Erst gibt’s einen lauten Weckruf: Die vier Musiker von „Doppelbock“ präsentieren Schweizer Volksmusik „im Kontext der Zeit“ – was das auch immer heißen mag (bis 09:45 Uhr). Danach erklären Martin Walker und Anica Jonas, dass die Schweizer eigentlich harmlos und liebenswürdig sind. Man muss nur ihre Marotten akzeptieren. Zu wissen, welche das sind, könnte hilfreich für die kommenden vier Tage sein. Wer’s mag, kann beide Performances auch an den kommenden Tagen zur gleichen Zeit sehen und hören (bis 10:00 Uhr). Nach dem ersten kleinen Frühstück liest um 10:30 Uhr Martin Suter aus seinem neuen Krimi “Allmen und die verschwundene Maria”. Wer danach noch mehr von Martin Suter hören möchte, kann dies abends in seinem Spezialprogramm im Schauspiel Leipzig ab 18:45 Uhr.


10:30 bis 11:00

Literaturforum, Halle 5 / F 600

Yasmina Khadra liest aus seinem Roman „Der Schreiber von Koléa“


11:00 bis 11:30

Autorenbuchhandlung, Halle 5 / A 101
Signierstunde Roger Willemsen, “Das Hohe Haus”
(auch zweimal am Samstag um 11:30 im Forum autoren@leipzig, Halle 5 / B 600 und um 12:30 in der LVZ-Autorenarena)


11:30 bis 12:00

Forum autoren@leipzig, Halle 5 / B 600

Warum die eigene Website trotz Facebook & Co. wichtig ist


12:30 bis 13:00

Blaues Sofa, Glashalle
Frank Schätzing, Breaking News
(auch um 14:30 Uhr im ARD-TV-Forum Halle 3 / C501 und um 15:30 in der LVZ-Autorenarena)


13:30 bis 14:00

Lese-Treff Halle 2 / D 200
“Atemberaubend. Unheimlich. Fesselnd: Lost Places”
Johannes Groschupf erzählt in “Lost Places” über die wachsende Szene der Urban Explorers, die es auch in Leipzig gibt.


14:00 bis 14:30

Glashalle, Stand Nr. 20
Franz Hohler liest aus „Gleis 4“


14:00 bis 15:00

taz.studio, Halle 5 / E 410

Lesung und Gespräch: Werner Schneyder, Von einem der auszog…

(auch 15:30 im ARD TV-Forum, Halle 3 / C 501)


14:30 bis 15:00

Leseinsel Junge Verlage, Halle 5 / D 200

Sabine Kray, Diamanten Eddie

Die Autorin erzählt von ihrem Großvater, einem polnischen Zwangsarbeiter und späterem Juwelendieb (auch am Freitag um 20:00 im Café Süß + Salzig, Merseburger Str. 44, und Samstag um 16:30 auf dem Blauen Sofa)


15:00
Gespräch mit Steffen Meier, Leitung Verlagsbereich Online beim Verlag Eugen Ulmer


16:30 Gespräch mit Daniela Sechtig, ACABUS-Verlag
, über meine geplante Familienbiografie


17:00 bis 17.30

Sachbuchforum, Halle 3 / E 211

Désirée Nick präsentiert ihr neues Buch


17:00 bis 18:00

Stand der Frankfurter Buchmesse, Halle 4 / B 501

Happy Hour & Get Together Finnland


17:00 bis 18:00

Fachforum 2, Halle 5 / C 600

Preisverleihung „Ungewöhnlichster Buchtitel des Jahres“


Den Abend verbringe ich im polnischen Restaurant & Bar Poniatowski, Kreuzstr. 15.


19:00

Paulina Schulz liest aus “Das Eiland” – eine Erzählung über Liebe, Schmerz und unerträgliche Sehnsucht (auch am Sonntag um 14:00 im Literaturforum Halle 4 / E 101)


ab etwa 21:00:
“Stahlbetone, Kenotaphe – Brauttruhen von Mooreiche”
Johann Felix Baldig liest aus seinem Debutroman


Alternativ gibt es ab 19 Uhr (Einlass 18 Uhr) in der Moritzbastei die traditionelle “Lange Leipziger Lesenacht” (10 Euro / ermäßigt 7 Euro).


Ebenso attraktiv ist die Präsentation von Autorinnen und Autoren aus Liechtenstein im theater.FACT, Hainstraße 1 (Barthels Hof), ab 20:30 Uhr. Zum Lesefutter gibt es leckere Käsknopfle und Wein aus Kroatien.


Freitag, 14. März 2014

Wir sehen uns in der Glashalle und bei der LVZ

Der Tag startet in der Schweiz…


10:30 bis 11:00

Schweizer Forum, Glashalle, Stand Nr. 20
Lesung mit Melinda Nadj Abonji
Die Autorin und Performerin gewann 2011 den Deutschen und den Schweizer Buchpreis mit ihrem Werk “Tauben fliegen auf”.


11:00 bis 11:30

buch aktuell, Halle 3 / E 401

Lesung Nicole Steyer, Das Pestkind – Ein Frauenschicksal aus dem 17. Jahrhundert


11.30 bis 12:00

Café Europa, Halle 4 / E 401

Gespräch: Mein Schlesien – meine Schlesier, u.a. mit Wolfgang Thierse


… dann gibt’s schon Mittagessen:


11:00 – 12:00 Twittagessen

Glashalle 1. Etage / Übergang zum CCL


anschließend

Gespräch mit der Autorin E.M. Jungmann zu ihrem Buch „Das Herz des Abwûn Bd. II“


Die Schweiz hat mich wieder um

13:00 bis 13:30

Schweizer Forum, Glashalle, Stand 20

Es liest Jens Steiner, Träger des Schweizer Buchpreises 2013


dann Entspannung…


ab 14:00
, Literaturforum, Halle 4, E 101

Preisverleihung und Lesung „Lesekünstler/in des Jahres 2014


15:15 bis 16:00

MDR, Glashalle Stand 17
Sendung Sport im Osten
Ein Leckerbissen nicht nur für Sportfans aus dem Osten: Ingo Steuer stellt sein Buch “EISZEITEN – Vom Ehrgeiz getrieben” vor.


Der Höhepunkt des Tages:


15:00 bis 15:30

Blaues Sofa, Glashalle
Thilo Sarrazin, Der neue Tugendterror
Er zündelt weiter und wird wieder die Nation spalten. Sarrazin benennt in seinem neuen Buch vierzehn „vorherrschende Denk- und Redeverbote unserer Zeit“.


Abschluss auf dem Gelände in der LVZ Autorenarena:


16:00 Henryk M. Broder
, Die letzten Tage Europas (auch um 11:00 im Café Europa, Halle 4 / E 401)

16:30 Peter Stamm
, Nacht ist der Tag (auch Samstag um 14:00 im Schweizer Forum, Glashalle, Stand 20)

17:00 Erika Pluhar
, Die öffentliche Frau (auch um 13:00 im Literaturforum, Halle 4 / E 101)


Dann geht es eilig in die Stadt:


Wer feiern möchte, geht ab 18:00 auf die Party der jungen Verlage im Schauspiel Leipzig (Eintritt mit Programm 12 Euro / ermäßigt 9 Euro, nur Party 5 Euro; Programm auf www.read-o-rama.de).


18:00

Stadtbibliothek, Grassisaal

Lesung und Gespräch mit Bascha Mika, Moderation: Jakob Augstein (Lesung auch um 16:00 im ARD TV-Forum, Halle 3 / C 501)


20:00

Papa Hemingway, Peterssteinweg 10/Ecke Münzgasse 1
“Eine ungestillte Sehnsucht nach Himmel und Meer”
Lesung und Dias mit Maria Caviglia

Es geht um eine 12-jährige Segelreise auf einem kleinen Segelboot, um exotische Länder, herrliche Trauminselchen und wunderbare Menschen. Es geht um die kritische Auseinandersetzung mit dem Leben in der Karibik und im Pazifik. Eine lebhafte Darstellung mit all seinen schönen Momenten, aber auch einigen Problemen und Hindernissen.


20:00
(Einlass ab 19 Uhr)

LVZ Kuppelhalle, Peterssteinweg 19

Béla Réthy spricht über die Fussballspiele seines Lebens

Eintritt 11,95 Euro  


Samstag, 15. März 2014

Mein Tag des Blauen Sofas


Der Tag beginnt wieder in der Schweiz:

10:30 bis 11:00
Schweizer Forum, Glashalle, Stand Nr. 20
Lesung mit Federica de Cesco
Jetzt müssten sie mich am Schweizer Stand kennen. Diesmal höre ich Federica de Cesco. Sie liest aus ihrem aktuellen Roman “Tochter des Windes”, einer Liebesgeschichte, die in Japan spielt.


11.30 bis 12:00

Nordisches Forum, Halle 4 / C 403

Hakan Nesser, Himmel über London


Dann mache ich es mit vor dem Blauen Sofa bequem (na ja, so bequem ist es auf den Würfeln auch nicht). Ich freue mich auf


12:30 Kim Leine
, Ewigkeitsfjord (auch um 14:00 im Nordischen Forum, Halle 4/ C 403)

14:00 Margaret Atwood
, Die Geschichte von Zeb

14:30 Margriet de Moor
, Melodie d’Amour (auch um 16:00 bei 3sat in der Glashalle)

15:30 David Safier
, 28 Tage lang (weitere Auftritte: Freitag um 17:00 im ARD TV-Forum, Halle 3 / C 501 und Samstag um 14:30 bei 3sat in der Glashalle))

16:00 Arnulf Baring
, Der Unbequeme

17:00 Ulrike Draesner
, Sieben Sprünge vom Rand der Welt (zweimal auch am Freitag um 11:00 in der Glashalle, Empore Nord, 3sat Stand 18 und um 12:00 bei ARTE, Glashalle, Stand 11)


…und irgendwie muss ich auch die LVZ-Autorenarena einbauen:


11:00 Katja Petrowskaja
, Vielleicht Esther (weiterer Termine u.a. am Freitag um 10:30 bei 3sat in der Glashalle und um 11:30 auf dem Blauen Sofa)

12:30 Roger Willemsen
, Das Hohe Haus

14:00 Ulrich Wickert
, Das marokkanische Mädchen


15:30 Ingrid Noll
, Hab und Gier (auch am Sonntag um 13:30 im Literaturforum, Halle 4 / E 101)


…oder mache ich doch noch einen Abstecher zum Sport?


14:00 bis 14:30

Sachbuchforum, Halle 3, E 211

Sven Hannawald stellt seine Autobiografie vor


…oder zur aktuellen Politik?


16:00 bis 16:30

Leseinsel Religion, Halle 3 / a 200

Rupert Neudeck analysiert den syrischen Bürgerkrieg


Abends ab 19:00 geht es zur Kriminacht in der LVZ-Kuppelhalle. Es lesen u.a. Hakan Nesser, Ulrich Wickert und Patricia Holland Moritz. Eintritt: 11,95 Euro.


Sonntag, 16. März 2014
Ein ruhiger Abschlusstag


ab 09:00: Familienfrühstück
, Magnolienallee Glashalle (Preis für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren 12 Euro, Kinder unter/ab 100 cm: frei/6 Euro)


Das Blaue Sofa, Glashalle


11:30 Arne Dahl
, Neid

12:00 Assani-Razaki Ryad
, Imam


13:30 bis 14:00

3sat, Glashalle

Clemens J. Setz liest „Die Vogelstraußtrompete“


14:00 bis 14:30: Mein Abschied von der Schweiz

Schweizer Forum, Glashalle, Stand Nr. 20
Lesung und Gespräch mit Adolf Muschg
(vorher schon am Freitag, 11:00 in der LVZ-Autorenarena)
“Im Erlebensfall” versammelt Muschgs politische Essays der letzten 10 Jahre.

Auftritt Schweiz: Hier stehen die Roten Bänke

Am Wochenende setzt das Partnerland Schweiz erste Zeichen in Leipzig: Im Schauspiel findet eine große Auftaktveranstaltung statt. Gleichzeitig werden die roten Lesebänke im Stadtgebiet aufgestellt. An diesen Orten kann man sitzen und lesen:

1   Schauspiel Leipzig, Bosestraße 1

2   Tagsüber im Park bei Thomaskirche/Marktplatz

3   Hauptbahnhof Leipzig

4   Museum der bildenden Künste, Museumsbuchhandlung, Katharinenstraße 10

5   Alte Nikolaischule, Messeclub, Nikolaikirchhof 2  

6   Bahnhofsbuchhandlung Ludwig, Promenaden im Hauptbahnhof

7   Buchhandlung SeitenBlick, Goetzstraße 2 / Lindenauer Markt

8   Lehmanns Media, Grimmaische Straße 10

9   Buchhandlung an der Thomaskirche

10 Buchhandlung Bücherwurm, Gohliser Str. 20

11 Connewitzer Verlagsbuchhandlung, Schuhmachergäßchen 4

12 Buchhandlung Hugendubel, Petersstraße 12-14

13 Lesepark im Clara Zetkin-Park

„Buchmesse schmeckt“: Elke Urban würdigt Erich Loest und die Friedliche Revolution

Ich hätte es wissen sollen. Eine Frau wie Elke Urban nimmt nicht einfach ihr Lieblingsbuch aus dem Regal. Sie will beeindrucken. Nicht durch ihr Bundesverdienstkreuz, sondern durch das, was sie anderen vermittelt. So liegt heute das weniger bekannte Werk „Einmal Exil und zurück“ von Erich Loest auf dem Vorlesetisch in der Moritzbastei.

Elke Urban liest Erich Loest. Foto: Detlef M. Plaisier
Elke Urban liest Erich Loest. Foto: Detlef M. Plaisier

Das hat gute Gründe, gleich mehrere. Offensichtlich: Beide haben am 24. Februar Geburtstag. Tiefer: Elke Urban hat Erich Loest zu seinem 85. Geburtstag 2011 ein besonderes Geschenk gemacht. In einem Exemplar des Vorlesebuches von heute stieß sie auf Loests Revolutionsstück „Ratzel speist im Falco“, das in Leipzig bis dahin noch nie gespielt worden war. Grund: Zu unbequem. Loests Mahnung, die Verlierer von 1989 könnten 20 Jahre später schon wieder auf der Gewinnerseite sein, wollte niemand hören. Elke Urban holte Profis, ließ proben bis zur Uraufführung in der „Zille“. Es folgten 20 weitere Aufführungen. Zum 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution soll es in diesem Jahr eine Neuproduktion geben. Loests Dank und seine Briefe sind heute Elke Urbans größter Schatz.

„Einmal Exil und zurück“ versammelt bekannte Personen, Plätze und Szenen: Die Kirchenleute Führer, Magirius und Schorlemmer, Friedensgebete und Montagsdemos, die Entstehung des Films „Nikolaikirche“ mit Peter Sodann. Die kurzen Passagen machen die Bilder wieder lebendig für alle, die dabei waren. Elke Urban bringt ein Kleinod mit: Ein Flugblatt vom 9. Oktober 1989 mit dem Namen „Appell“, das mit seinem Aufruf zur Gewaltfreiheit bis heute ein Tabu blieb. Elke Urban geht auf Tingeltour, versucht dem Zeitdokument bei Historikern und Schulbuchverlagen die gebührende Anerkennung zu verschaffen. Einer der Verfasser, Pfarrer Christoph Wonneberger, wird morgen 70. Er koordinierte seit 1986 die Friedensgebete in der Nikolaikirche. Am 25. September 1989, nach seiner Predigt, erklang in der Kirche „We shall overcome“ – „und das war mein 9. Oktober“, bekennt Elke Urban sichtlich bewegt.

Was bleibt von dieser Mittagspause? Gewalt kann nicht das Zeichen einer neuen, besseren Gesellschaft sein. Und: Immer wieder Mut fassen und aufstehen zu Ehren von Erich Loest.