Trefft mich auf der Leipziger Buchmesse am Stand des Acabus Verlages (Halle 2, H 325, direkt neben der Phantastik-Insel). Ich freue mich darauf, viele von euch kennenzulernen!
Rezension: Péter Gárdos, Fieber am Morgen. Oder: Liebe überwindet alles
Inhalt
Péter Gárdos schreibt in seinem Roman „Fieber am Morgen“ über die Vergangenheit seines Vaters Miklós: Der junge Ungar überlebt den Holocaust und wird in Schweden in einem Krankenhaus aufgenommen. Laut seinem dortigen Arzt soll er nur noch sechs Monate zu leben haben, da er an einem unheilbaren Lungenleiden laboriert. Miklós blendet seine Krankheit aus und beschließt stattdessen, Briefe an 117, ebenfalls in Schweden gestrandete Frauen aus seiner Heimatstadt Debrecen zu schreiben. Eine von ihnen soll seine Ehefrau werden, so sein Plan.
Lili Reich, eine der 117 Frauen, antwortet ihm. Ein reger Briefwechsel beginnt und bald schon steht fest: Miklós und Lili wollen ihr Leben gemeinsam verbringen. Doch zuvor müssen noch Hindernisse und Schwierigkeiten vielfältiger Art überwunden werden. Und das Wichtigste: Miklós darf nicht sterben.
Meine Meinung
Es war mir eine große Freude, dieses Buch lesen zu dürfen. Péter Gárdos beschreibt anhand der Briefe seiner Eltern sehr eindrucksvoll deren innerste Gefühle und Gedanken. Auch lässt er den Leser hautnah am Alltagsleben im Krankenhaus bzw. im Auffanglager in Schweden teilnehmen.
Es hat mich sehr berührt, mit welch großem Einfühlungsvermögen Péter Gárdos über die Hindernisse seiner Eltern zum Glück schreibt, besonders über die Eifersucht und den Neid der (falschen) Freundin Lilis und die vermeintlich unheilbare Krankheit Miklós‘. Aber auch die Sanftmut und die doch sehr unkonventionelle Hilfe des Rabbi Kronheim haben mich beeindruckt.
Ein gelungenes Werk und daher absolut empfehlenswert!
Danke für die Leseeindrücke an Hannelore Kranebitter
Finale Korrektur des Buchblocks erledigt
Jetzt geht’s in den Druck. Lange drei Wochen Warten ….
Es ist an der Zeit, ein Geheimnis zu lüften
Seit Dezember tüftle ich an Goodies für meine Leser. Gummibärchen, Haarspangen und Kugelschreiber waren gleich aus dem Rennen. Aber was benötigt jeder zivilisierte Leser …. Richtig, ein Lesezeichen. Nach vielen geheimen Gesprächen ist es nun im Druck. Dafür haben Carsten Lohse und Stephan Sprang vom Schrägverlag Zeit und Gehirnschmalz investiert, einfach so, um mein Projekt zu unterstützen. So mag ich die Autoren- und Verlagswelt. Danke an euch!
Ich hatte mich so sehr auf die Druckfahnen gefreut …
… auf ein erstes Gefühl, wie sich das Buch dann in der Hand anfühlt. Und dann kommt da ein schnöder „Buchblock“ elektronisch als pdf angeflattert. Aber nun weiß ich, wie der Satz aussehen wird mit allen Fotos. Sehr gelungen!
Ist Freitag, der 13. ein gutes Omen?
Am 13. Januar besuchte mich Percy Wesselly. Der Unternehmer aus Thüringen und ehemalige stellvertende Landesvorsitzende der Thüringischen FDP kam auf Empfehlung zu mir und sprach mit mir über die Erstellung einer Biografie. Inhalt soll vorrangig seine zeit Zeit als Mitgesellschafter und Geschäfsführer einer Firma in Gera sein, die unter anderem Aufträge für die EADS in Zusammenhang mir Militärprojekten wie Eurofighter und anderen ausführte. Percy Wesselly wurde im Zusammenhang mit dieser Tätigkeit vom Landgericht München zu einer Haftstrafe von 4 Jahren 6 Monaten wegen Bestechung im geschäftlichen Verkehr verurteilt.
Wir haben uns auf eine Zusammenarbeit verständigt, die es jetzt weiter auszugestalten gilt.
Es ist etwas ruhiger geworden
Das Lektorat ist durch, der Text ist nun im Satz.
Ich wohne jetzt zwei Monate im emsländischen Surwold. das ist nur wenige Kilometer entfernt von Börgermoor, wo mein Großvater im Lager eingesetzt war. Ich habe viele neue Familienmitglieder kennengelernt und bin sehr dankbar für aufgeschlossene Menschen, ihre Lebenserinnerungen und ihre Bilder – die im Kopf und die in der Zigarrenkiste.
Heute heißt es KippKappKögel
Kinder laufen mit ihren selbst gebastelten Laternen von Tür zu Tür, singen und bekommen als Belohnung kleine Gaben wie Süßigkeiten und Obst. Es bleibt zu hoffen, dass diese Tradition in Ostfriesland noch lange erhalten bleibt.
Hier, in Surwold, hat heute niemand geklingelt und gesungen. Aber ist das verwunderlich, wenn abends um sechs an der gesamten Straße die Laternen gelöscht werden und die Jalousien unten sind? Versprochen: Nächstes Jahr komme ich nach Westrhauderfehn und verteile an die fleißigen Sänger!
Aber Moment mal …. Morgen ist doch erst Martinstag! Die Erklärung ist einfach: Luther wurde am 10. November 1483 geboren und am folgenden Martinstag, dem 11. November, getauft. Während das evangelische Martinisingen in Ostfriesland am 10. November auf Martin Luther zurückgeht, ist das katholische Martinssingen am 11. November der Festtag des Heiligen Martin von Tours.
Auch mein Vater hat in seinem Buch über Kipp Kapp Kögel geschrieben:
„Fast überall hatte es sich eingebürgert, zu jeder Zeit im Monat November Umzüge mit erleuchteten Laternen zu veranstalten und bereits ab dem 9. November von Haus zu Haus zu ziehen und um Gaben zu bitten. Wir hielten uns streng an den Religionskalender. Zu Ehren des großen evangelischen Reformators Martin Luther wurde alljährlich an seinem Geburtstag, dem 11. November , die Laterne angezündet. Die Kinder der Nachbarschaft trafen sich, um in einem wohlgeordneten Umzug dem großen Reformator ihre Reverenz zu erweisen. Es ging von Haustür zu Haustür, wobei kein Nachbar ausgelassen wurde. Wer keinen Besuch von den Martinisingern erhielt, fühlte sich übergangen.
„Martinus Luther war ein Christ, ein glaubensstarker Mann
Weil heute sein Geburtstag ist, zünd‘ ich mein Lichtlein an…“
Klopften wir woanders als bei Nachbarn oder Verwandten an, dann wurde dieses einfache Lied auf Platt gesungen:
„Kipp Kapp Kögel, ich bün mien Mamas Vögel
Ick bün mien Mamas lütje Maid, de mit Kipp Kapp Kögel geiht…“
Nach dem Singen bekamen die Kinder Obst und Süßigkeiten. Das Obst kam meistens aus dem eigenen Garten. Es waren in der Hauptsache Äpfel und Birnen. Um all die leckeren Sachen unbeschadet nach Hause zu transportieren, hatte jeder Sänger eine Tasche aus Leinen bei sich.
Schon Tage vor dem Martinsfest wurde an der Herstellung der Laternen gewerkelt. Ich habe immer eine ausgehöhlte Runkelrübe, in deren Schale ein Gesicht mit Mund, Nase und Augen eingeritzt war, stolz voran getragen. Durch eine obere Öffnung konnte eine Kerze aus Wachs in das Innere der Rübenlaterne eingebracht werden…“
Danke für das Foto an Christa Stumpe.
Neues Buchprojekt: Stolperstein Geschichten
Heute, am 78. Jahrestag der #Reichspogromnacht, möchte ich mit meinen Freunden und Lesern mein nächstes Buchprojekt teilen. Dazu zitiere ich die Thüringische Landeszeitung von gestern, 08.11.2016:
„Der Künstler Gunter #Demnig hat mittlerweile an weit mehr als 1000 Orten #Stolpersteine gelegt – also Gedenktafeln aus Messing, die an die Wohnorte von Opfern der NS-Zeit erinnern. Es bedurfte aber erst des Weimarer #Eckhaus-Verlages, damit nun Biografien der Geflüchteten, Vertriebenen und Ermordeten als Bücher vorgelegt werden. Begonnen hat der Verlag damit jüngst in Weimar. Nun soll die Reihe ausgedehnt werden: Nächste #StolpersteinBücher werden wohl im #Emsland und in #Friesland entstehen. Es gibt bereits einen Autor, der sich der Lebensgeschichten annimmt, sagt Verlagsleiterin Katja Völkel.“
Dieser Autor werde ich sein. Ich werde dabei von anderen Autoren und dem Verlagsteam unterstützt. Ich freue mich sehr über dieses Vertrauen und wiederum ein Thema, das mich berührt.
Das Foto zeigt sieben Stolpersteine für die Familie van der Zyl, die am 17. Oktober 2016 in Weener/Ems als erste Stolpersteine in der Stadt verlegt wurden. Foto: Detlef M. Plaisier
Es ist Zeit für den Wintervorrat …
… an Wein und Marmelade und Lebkuchen, besonders aber an Büchern. Die Tage der Frankfurter Buchmesse sind immer das Wecksignal, den SuB für die Wintertage anzulegen. Diesmal sind viele Titel der Partneregion Niederlande/Flandern dabei, dazu Aktuelles zur Flüchtlingsfrage, ein bisschen Spannung und Kirche, ein chinesischer Kochkurs und auch eine gute Portion der dunkleren deutschen Geschichte in fesselnden Biografien. Ich habe mir sagen lassen, dass in meiner neuen Heimat hier oben die Winter heftiger werden können. Nun denn, mögen die Abende kommen. Der Platz auf dem Bücherregal ist freigeräumt, und da stehen demnächst (Reihenfolge ist keine Rangfolge)
- Nina Weijers, Die Konsequenzen. Roman, 359 Seiten, ET 8.8.2016 bei Suhrkamp
- Chris de Stoop, Das ist mein Hof. 320 Seiten, ET 22.9.2016 bei S. Fischer
- Kees van Beijnum, Die Zerbrechlichkeit der Welt. Roman, 480 Seiten, ET 3.10.2016 bei C. Bertelsmann
- Ernest van der Kwast, Fünf Viertelstunden bis zum Meer. 96 Seiten, ET 10.2.2015 bei mare
- Hendrik Groen, Eierlikörtage. 416 Seiten, ET 1.8.2016 bei Piper
- Joost de Vries, Die Republik. Roman, 304 Seiten, ET 29.8.2016 bei Heyne
- Gerbrand Bakker, Jasper und sein Knecht. 445 Seiten, ET 11.9.2016 bei Suhrkamp
- Beate Teresa Hanika, Das Marillenmädchen. Roman, 256 Seiten, ET 12.09.2016 bei btb
- Ipak Demirtas, Wintermädchen. Roman, 360 Seiten, bei acabus
- Bettina Szrama, Das wilde Kind von Hameln. Historischer Roman, 316 Seiten, ET 31.8.2015 bei acabus
- Erika Swyler, Das Geheimnis der Schwimmerin. Roman, 448 Seiten, ET 17.10.2016 beim Limes Verlag
- Corinna Kegel, Die fabelhafte Welt der Hochsensiblen und Hochbegabten. 224 Seiten, ET 24.10.2016 im Gütersloher Verlagshaus
- Petra Hartlieb, Ein Winter in Wien. 176 Seiten, ET 21.9.2016 bei Kindler
- Sylvia Schenk, Schnell dein Leben. 160 Seiten, ET 25.7.2016 bei Hanser
- Anna Galkina, Das kalte Licht der fernen Sterne. Roman, 218 Seiten, ET 15.2.2016 in der Frankfurter Verlagsanstalt
- Sally Perel, Ich war Hitlerjunge Salomon 256 Seiten, ET 9.5.2016 bei Heyne
- Arnon Grünberg, Muttermale. Roman, 448 Seiten, ET 30.9.2016 bei KiWi
- Hannelore Grünberg-Klein, Ich denke oft an den Krieg … 176 Seiten, ET 30.9.2016 bei KiWi
- Kathrin Schmidt, Kapoks Schwestern. Roman, 448 Seiten, ET 8.9.2016 bei KiWi
- Jessica Schober, Wortwalz. Eine Reporterin auf Wanderschaft. 240 Seiten, ET 25.1.2016 bei Edel
- Anna Magdalena Bössen, Deutschland ein Wandermärchen. Unterwegs mit einem Koffer voller Gedichte. 368 Seiten, ET 9.5.2016 bei Ludwig
- Hermann Scherer, Glückskinder. So wird jeder chancenintelligent. 240 Seiten bei Piper
- Wilhelm Christoph Warning, Fremdenzimmer. 16 junge Männer aus Syrien und ihre Geschichten. 172 Seiten, ET September 2016 bei Sieveking
- Pei-Yu Chang, Hundebraten süßsauer. Kochbuch der chinesischen Hausmannskost. 72 Seiten, ET Oktober 2016 bei Kunstanstifter
- Ramita Navai, Stadt der Lügen. Liebe, Sex und Tod in Teheran. 288 Seiten, ET 10.6.2016 bei Kein & Aber
- Eva Müller, Richter Gottes. Die geheimen Prozesse der Kirche. 256 Seiten, ET 13.10.2016 bei KiWi
- Antoine Laurain, Das Bild aus meinem Traum. Roman, 192 Seiten, ET 14.10.2016 bei Hoffmann & Campe
- Ilja Leonard Pfeijffer, Das schönste Mädchen von Genua. Roman, 432 Seiten, ET 17.6.2016 im Aufbau Verlag
- Daniel Holbe, Die Petrusmünze. Thriller, 363 Seiten, im Aufbau Verlag
Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern schöne Leseerlebnisse in den kommenden Monaten!