Rezension: Cecelia Ahern, Der Glasmurmelsammler

Die irische Autorin Cecelia Ahern entführt ihre Leser gemeinsam mit der Protagonistin Sabrina auf eine faszinierende Spurensuche in die Vergangenheit ihres Vaters Fergus. Dieser hatte Zeit seines Lebens ein Doppelleben geführt, das er sogar vor seiner Familie verbergen konnte.

www.fischerverlage.de
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So beginnt die Spurensuche
Nach einem Schlaganfall lebt Sabrinas Vater Fergus ohne Erinnerung an die eigene Vergangenheit in einem Pflegeheim. Sabrina wird schlagartig mit der Vergangenheit ihres Vaters konfrontiert, als mehrere Kisten zu Fergus ins Heim geliefert werden. Diese enthalten die Glasmurmelsammlung des Vaters, in der jedoch einige wertvolle Stücke fehlen. Sabrina begibt sich auf die Suche nach den fehlenden Stücken und zugleich auf eine Spurensuche in die Vergangenheit. Sie entdeckt, dass ihr Vater über Jahrzehnte hinweg ein Doppelleben geführt hatte, um seine Leidenschaft für das Murmelsammeln und für illegale Wettspiele vor der Familie zu verheimlichen. Entfacht wurde diese Leidenschaft bereits in der Kindheit, als ein Priester Fergus rote Glasmurmeln schenkte.

Zwei Handlungsfäden laufen zusammen
Cecelia Ahern teilt die Geschichte von Fergus und Sabrina in zwei Handlungsstränge auf: Während die Lebensgeschichte des Vaters in der Vergangenheit spielt und in die Gegenwart führt, handelt Sabrina ausschließlich in der Gegenwart, wo sie die Vergangenheit erkunden will. Fergus entpuppt sich im Lauf der Geschichte als engstirniger Sexist, der sich für seine Familie schämt und mit sich selbst nicht mehr im Reinen ist. Nach den Schilderungen der Kindheit liefern die Kapitel zu Fergus nur noch Hintergrundinformationen ohne weitere Substanz. Zwar komponiert die Autorin die beiden Handlungsstränge zu einem insgesamt hervorragenden Gesamtwerk, jedoch wirkt der Schluss zu einfach gestrickt.

Mein Fazit
Der Glasmurmelsammler beschert trotz einiger Schwächen gute Unterhaltung, die vor allem die zwischenmenschlichen Facetten ausleuchtet. Besonders faszinierend ist die Leistung, über Jahrzehnte hinweg ein Doppelleben aufrecht zu erhalten.

Cecelia Ahern, Der Glasmurmelsammler (in der Übersetzung von Christine Strüh)
FISCHER Krüger, 2015
Online bestellen: https://www.buchhandel.de/buch/Der-Glasmurmelsammler-9783810501523
Autor der Rezension: Harry Pfliegl

Gruß von der Leipziger Buchmesse nach Guinea

Pressereferentin Melanie Duong mit dem Autor
Pressereferentin Melanie Duong mit dem Autor

Nach seiner Lesung in der Bibliothek Volkmarsdorf habe ich US-Generalkonsul Scott Riedmann auch auf der Buchmesse besucht. Ein Wiedersehen gab es am Stand mit Melanie Duong, der Pressereferentin des US-Generalkonsulats Leipzig. Sie hatte mich schon während der Amtszeit von Generalkonsulin Teta Moehs betreut. Auf Leipzig folgte für Teta Moehs nach einigen Monaten Vorbereitung eine Aufgabe in der US-Vertretung von Conakry, der Hauptstadt von Guinea in Westafrika. Da Melanie Duong ebenso wie ich weiterhin Kontakt zu Teta Moehs pflegt, entstand die spontane Idee, sie in Conakry mit einem Bild aus Leipzig zu grüßen.

Hier ist es. Best wishes et bonne chance!

Ein müder Verleger…

Auch wenn der Verleger Acabus Verlag das Bild vielleicht nicht so gerne sieht: So sah es am letzten Tag der Leipziger Buchmesse aus, eine Stunde vor dem Abbau. Die Augen fallen schon zu, vier Tage mit Fahrt, Aufbau und Abbau fordern Tribut. Die Stimmung war immer gut, die Gespräche mit den Autoren zu den Signierstunden auch, selbst der Prosecco mit Schraubverschluss…

"Er trägt das B mit Leib und Herz"

logo pubnewsDie Publisher News haben mich mit einem Beitrag überrascht. Ich bin gerührt und dankbar.

„Es gibt nur einen Ort auf der Leipziger Buchmesse, den „gewöhnliche“ JournalistInnen nicht betreten dürfen: die Blogger-Lounge. „Ihnen fehlt das B“, sagt die Dame am Empfang. Detlef Plaisier – unermüdliches, fleißiges Urgestein der Buch-Blogszene – trägt das „B“ mit Leib und Herz. „Ähnliche Typen wie am Compact-Stand kannst auch auf der Leipziger PEGIDA-Demonstration treffen“, erklärt er. Plaisier hat neben seinem Buchblog einen Leipzig-Blog. Hinter ihm liegt ein Jahr der Verunglimpfung – bis hin zu Morddrohungen und Polizeischutz. Er verlässt Leipzig. „Habe ich verloren?“ fragt er mich … Nein. Wir haben verloren!

Andreas Artmann und das Kuratorium sind sicher: Irgendjemand mit dem „B“ wird die Arbeit fortsetzen. Danke Detlef Plaisier – für uns bist Du ein Sieger.“

Drei Kilometer? Fünf? Oder sogar zehn? Mit dem Schrittzähler auf die Leipziger Buchmesse (Update)

UPDATE

Donnerstag, 17.3.: 10.142 gelaufene Schritte x 70 cm Schrittlänge = 7,10 km Laufleistung
Freitag, 18.3.: 6.555 gelaufene Schritte x 70 cm Schrittlänge = 4,59 km Laufleistung
Samstag, 19.3.: 5.586 gelaufene Schritte x 70 cm Schrittlänge = 3,91 km Laufleistung

Fazit: Drei Tage, 15,6 km. Weniger als erwartet.

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Buchmesse ist mein Höhepunkt des Jahres. Buchmesse macht Spaß. Buchmesse kostet aber auch Kraft, spürbar spätestens am folgenden Morgen. In diesem Jahr will ich es genau wissen: Von Donnerstag bis Samstag nehme ich einen Schrittzähler mit in die Hallen und zu den Abendveranstaltungen.

Imagine: US-Generalkonsul Scott R. Riedmann bringt Kinder zum Träumen und Lachen

Lesung US Generalkonsul 16.03.2016. Foto Detlef M. Plaisier (12)Seit August 2014 vertritt Scott R. Riedmann als Generalkonsul die Vereinigten Staaten von Amerika in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Wie schon seine Vorgängerin im Amt, darf er einmal im Jahr aus der diplomatischen Routine ausbrechen: Mit einer Lesung vor Schülerinnen und Schülern der Hans-Christian-Andersen-Grundschule in der Bibliothek Volkmarsdorf wird die Leipziger Buchmesse inoffiziell eröffnet.

Drei Brüder, drei Schwestern, verheiratet, 50 Jahre alt, zwei Söhne, ein Border Collie: Die jungen Leser erfahren viel über das Privatleben von Scott Riedmann. Der Generalkonsul hat die „Imagine“-Trilogie von Sarah L. Thomson mit Illustrationen von Rob Gonsalves mitgebracht – poetisch, träumerisch und nur ein ganz wenig moralisierend. Er liest auf Englisch und Deutsch, geht herum und zeigt die Illustrationen. Der Funke springt sofort über. Jeder Autor wünschte sich, dass Zuhörer so an seinen Lippen hingen. Und welcher Autor kann von sich behaupten, dass seine Zuhörer ein Lied für ihn singen! Was für ein toller, lockerer Auftakt zur Leipziger Buchmesse 2016!

Nachtrag: Sollten Erziehungsberechtigte nicht damit einverstanden sein, dass ihre Kinder hier abgebildet sind, bitte bei mir melden. Das entsprechende Foto wird dann unverzüglich entfernt. Kontaktdaten stehen im Impressum.

© alle Fotos: Detlef M. Plaisier