Rezension: Hanns Zischler, Das Mädchen mit den Orangenpapieren

Dass es keiner reißerischen Sprache oder actiongeladener Szenen bedarf, um eine Geschichte fesselnd zu erzählen, beweist der Schauspieler und Dramaturg Hanns Zischler mit seinem belletristischen Debüt „Das Mädchen mit den Orangenpapieren“. Er lässt die eigentliche Aussage des Romans zwischen den Zeilen durchschimmern, während die Geschichte vor sich hinplätschert.

Quelle: www.galiani.de
Quelle: www.galiani.de

Die Geschichte

Hanns Zischler erzählt die Geschichte des Mädchens Elsa, das in den 1950er Jahren nach dem Tod der Mutter mit ihrem Vater ins bayerische Chiemgau zieht. Dort wird sie wegen ihres fremd klingenden Dialekts zwar nicht verspottet, jedoch belächelt. Obwohl sie eine Fremde bleibt, gelingt es ihr, Freundschaften zu schließen. Beispielsweise mit ihrem Mitschüler Pauli, mit dem sie auch ihre ersten sexuellen Erfahrungen macht, mit dem Lehrer Kapuste, der seinen Schülern Rätsel als Hausaufgabe aufgibt und mit der Obsthändlerin, die für Elsa die Papiere mit exotischen Motiven aufbewahrt, in denen die Orangen eingepackt sind. Das ändert sich erst, als mit Saskia eine neue Schülerin, die aus England stammt, in Elsas Klasse kommt. Elsa freundet sich mit ihr an und bleibt auch in Kontakt, als Saskia mit ihren Eltern nach England zurückkehrt.

Die Thematik des Romans

Einsamkeit und Sehnsucht sind die eigentlichen Themen des Romans, die aber eher hinter dem Lebensausschnitt, den Hanns Zischler erzählt, verborgen sind und nur durchschimmern. Elsa hat sich mit der Situation arrangiert. Und obwohl sie ihre Mutter sehr vermisst, trauert sie der Vergangenheit nicht so sehr nach, dass sie die Realität aus dem Blick verlieren würde. Die Orangenpapiere, in denen sie regelmäßig blättert, stehen hingegen für die Sehnsucht nach Ferne und nach einer positiven Zukunft.

Dass Hanns Zischler publizistische Erfahrung als Essayist und Übersetzer mitbringt, ist dem Roman deutlich anzumerken. Der Autor bleibt seinem Stil treu und lässt auch spektakuläre Ereignisse wie einen Schädelbruch oder eine Ballonfahrt eher beiläufig in die Geschichte einfließen. Dadurch wird „Das Mädchen mit den Orangenpapieren“ zu einem zeitlosen Werk, das Erfahrungen und Episoden im Leben eines Menschen schildert, der sich in der Fremde einzufügen versucht.

Mehr Lokalkolorit und Charaktere wären wünschenswert

Diese Allgemeingültigkeit kann aber zugleich auch als große Schwäche des Romans gesehen werden. Hanns Zischler beschreibt den Ort, in dem Elsa lebt, zwar nicht genau, aber doch gut genug, um den Leser den Chiemgau erahnen zu lassen. Diese Region war in den 1950er Jahren noch stark landwirtschaftlich geprägt, der Unterschied zwischen Alteingesessenen und Zugezogenen ist hier bis heute spürbar. Die Bemühungen Elsas, Saskias und deren Eltern, sich in die Gemeinschaft zu integrieren, hätten anhand einiger typischer Szenen noch deutlicher herausgearbeitet werden können. Dass sich dies ohne klischeehafte Bayerntümelei umsetzen lässt, haben etwa Helmut Dietl in seinen „Münchner Geschichten“ oder der Regisseur Franz Xaver Bogner mit „Irgendwie und Sowieso“ bewiesen.

Was gravierender – und auch Lesern außerhalb Bayerns – auffällt: Die handelnden Personen wirken etwas flach. Wirklich in Erinnerung bleibt allenfalls Lehrer Kapuste wegen seiner Rätselmacke, alle anderen bleiben dem Leser nach der letzten Seite nicht in Erinnerung.

Mein Fazit

Hanns Zischler ist ein sehr solider Erstling gelungen, der mit seinen feinen Nuancen in der Erzählstruktur besticht. Für Leser, die gerne zwischen den Zeilen lesen, ist „Das Mädchen mit den Orangenpapieren“ in jedem Fall empfehlenswert.

Hanns Zischler, Das Mädchen mit den Orangenpapieren
Galiani Berlin, 2014
Online bestellen: https://www.buchhandel.de/buch/Das-Maedchen-mit-den-Orangenpapieren-9783869710969
Autor: Harry Pfliegl

Überfällig: Die Leipziger Buchmesse öffnet sich für Blogger

Buchblogger wissen es längst: Auf der Frankfurter Buchmesse werden Blogger und Journalisten gleichberechtigt behandelt.  Sie können sich unkompliziert online akkreditieren und das Ticket nach Prüfung durch das Social Media Team und Freischaltung online abrufen. Akkreditierte Blogger erhalten Zugang zum Pressebereich und können dort ungestört arbeiten. Gut, wenn der Social Media Manager der Buchmesse selbst engagierter Blogger ist und twittert.

Auch die interne Organisation der Frankfurter Buchmesse begünstigt Blogger: Der Social Media Bereich ist in die Kommunikationsabteilung integriert, das Blog der Frankfurter Buchmesse wird kontinuierlich auch außerhalb der Messetage gepflegt. Engagiere Blogger wissen das zu schätzen. So trafen sich 2014 während der Buchmesse unter anderem die Iron Buchblogger sowie Leser und Blogger von LovelyBooks.

Jetzt zieht die Leipziger Buchmesse mit dem Format buchmesse:blogger nach. Erstmals sind Blogger aufgerufen, den Preis der Leipziger Buchmesse zu begleiten. Ausgewählte Literatur- und Buchblogger erhalten die Chance, ein nominiertes Werk vor Preisvergabe zu rezensieren und die Rezension auf ihrem Blog zu veröffentlichen. Blogger können sich zwischen dem 13. Januar und dem 9. Februar bewerben.

DruckEine fünfköpfige Fachjury wählt 15 Blogger aus und teilt die nominierten Werke zu. Die Rezension muss bis zum 7. März erfolgen und wird auf der Webseite des Preises der Leipziger Buchmesse sowie auf Facebook und Twitter veröffentlicht. Neben dem persönlichen Rezensionsexemplar und einem Tagesticket für die Leipziger Buchmesse erhalten die Bloggerpaten unter anderem die Möglichkeit auf die begehrten Tickets zur Eröffnung der Leipziger Buchmesse im Gewandhaus und eine persönliche Einladung zur Preisverleihung auf dem Leipziger Messegelände. Jeder Besucher mit einer gültigen Blogger-Akkreditierung erhält außerdem Zugang zur Bloggerlounge in Halle 5. Vertreter der Branche stehen dort zu Fachgesprächen bereit und geben wertvolle Tipps für den Bloggeralltag. Einfacher und gewinnbringender kann Blogger-Networking kaum sein.

Das Bewerbungsformular als Bloggerpate kann unter www.leipziger-buchmesse.de/bloggerpaten geladen werden. 

Rezension: Brian Conaghan, Jetzt spricht Dylan Mint und Mr. Dog hält die Klappe

Brian Conaghan, geboren und aufgewachsen in Schottland, studierte Kreatives Schreiben in Glasgow und arbeitet heute als Lehrer und Autor in Dublin. „When Mr. Dog Bites“ (dt. „Jetzt spricht Dylan Mint und Mr. Dog hält die Klappe“) ist nach „The boy who made it rain“ (dt. „Der Junge, der es regnen ließ“) sein zweiter Roman, der brisante Themen der heutigen Jugend anspricht.

Der Inhalt
Der 16-jährige Dylan Mint hat ein Problem. Und zwar ein richtiges. Denn als wäre es nicht genug, dass sein Vater nie zu Hause ist, seine Mutter auf einmal mit einem Taxifahrer rumhängt und sein bester Freund nach Curry riecht, hat Dylan Mint auch noch einen ständigen Begleiter – Mr. Dog nennt er ihn. Denn wie einen knurrenden, beißenden, aggressiven Hund kann er es einfach nicht bändigen, sein Tourette-Syndrom. Aber es kommt noch härter, denn Dylan erfährt, dass er nur noch sechs Monate zu leben hat. Was bleibt ihm da anderes übrig, als eine Liste zu erstellen mit Dingen, die er dringend noch erleben muss, bevor er den Löffel abgibt?

Quelle: Arche Verlag
Quelle: Arche Verlag

Dylan Mint und sein Mr.Dog
Dies ist die Geschichte von Dylan Mint, einem Außenseiter unter den Außenseitern, der einen Pakistani zum besten Freund hat, weil ihm Hautfarben egal sind und der unbedingt noch Michelle Malloy, die rotzfreche Göre, flachlegen will, bevor er abtritt. Dylan ist nicht dumm, eigentlich sogar ziemlich klug, aber er macht sich, was sein Leben betrifft, mit einer recht naiven Weltanschauung doch so einiges vor. Dass wir ihn dabei begleiten dürfen, wie er so manche Wahrheit über sich selbst aufdeckt und währenddessen herrlicherweise versucht, seinem Kumpel Amir einen neuen, besten Freund zu beschaffen, weil Dylan ja bald ins Gras beißt, finde ich fantastisch.

Conaghans Schreibstil und seine Umsetzung von Dylans Tourette-Krankheit mit dem Gesicht von Mr.Dog ist sehr gelungen. Und auch wenn die Geschichte stellenweise arg klischeehaft ist, hielten mich Dylans verdrehte, chaotische Gedanken stets gefangen und strahlen einen wunderbar seltsamen Charme aus. Meine persönliche Favoritin ist MichelleMalloy, die für Dylan – trotz Klumpfuß – das sexieste Mädchen der Welt mit der schnoddrigsten Schnauze ist, die er je gehört hat. Dylan und sein Kumpel Amir wirken stellenweise wie zwei typische Pubertierende mit ebensolchen Problemen, anderen Orts wirken sie dagegen deutlich zu jung und naiv. Ganz durchhalten konnte Brian Conaghan sein Niveau hier leider nicht.

Die Sprache
In der ersten Person von Dylan Mint erzählt, spiegelt der Stil des Buches das Innenleben des Teenies hervorragend wieder: teilweise chaotisch, teilweise sperrig und nicht immer schön zu lesen. Dennoch hatte ich das Gefühl, das es nicht anders sein sollte, denn genau das ist Dylan Mint: ein Charakter mit Ecken und Kanten, der mit dem Leben und dem Erwachsenwerden zu kämpfen hat. Fließende, weiche Sätze oder eine melodische Sprache wären hier fehl am Platz gewesen.

Mein Fazit
Die Geschichte handelt nicht nur von Tourette, sondern sie legt uns auch Freundschaft und Stärke ans Herz, Mut und Akzeptanz. Dies gelingt Brian Conaghan nicht immer fehlerfrei, wird jedoch wieder wett gemacht durch Dylans liebenswerten Charakter und seinen beschwerlichen Weg Richtung Erwachsenwerden. Und das eine oder andere Schimpfwort habe ich dabei auch noch gelernt. „Dylan Mint“ ist eine berührende Erzählung, die mich zum Schmunzeln und Nachdenken gebracht und somit ihr Ziel erreicht hat.

Brian Conaghan, Jetzt spricht Dylan Mint und Mr. Dog hält die Klappe
Arche Verlag, 2014
Online bestellen: https://www.buchhandel.de/buch/Jetzt-spricht-Dylan-Mint-und-Mr-Dog-hael-9783716027134
Autorin: Isabella Münzer
http://www.grikasbuecherwahnsinn.de

Rezension: Lutz Seiler, Kruso. Keine Empfehlung.

Der Lyriker Lutz Seiler hat mit seinem ersten Roman den Deutschen Buchpreis 2014 gewonnen. Er wurde 1963 in Gera, Thüringen, geboren und studierte Germanistik. Lutz Seiler erhielt für sein lyrisches Werk mehrere Preise und Stipendien, unter anderem den Ingeborg-Bachmann-Preis, den Bremer Literaturpreis, den Fontane-Preis und den Uwe-Johnson-Preis.

Quelle: www.suhrkamp.de
Quelle: www.suhrkamp.de

Trakl-Liebhaber und Lebensverzweifler Ed

Edgar Bendler flieht aus Halle an die Ostsee, wo er den tragischen (Unfall-?, Selbstmord-?)Tod seiner Freundin zu verarbeiten hofft. Obwohl Anfang zwanzig, ist Ed gehemmt, sexuell unerfahren und psychisch instabil (er spricht mit einem toten Fuchs, scheint kaum in der Lage, sich kommunizierend auszudrücken). In der Gaststätte „Zum Klausner“ begegnet er einem Panoptikum skurriler Gestalten, die dort ihr Überleben unter primitivsten Bedingungen fristen. Sein einziger Wunsch: Er will   dazugehören, er will in den Kreis der „Eingeweihten“ , „Auserwählten“ und „Erleuchteten“ aufgenommen werden.

Kapitän Sprücheklopfer Kruso

Auch Alexander Krusowitsch, Kind eines sowjetischen Generals und einer russischen Zirkusartistin, muss gleich zwei Verluste verarbeiten: Seine Mutter, russische Zirkusartistin, stürzte bei einer Aufführung vor Sowjetsoldaten ab, als „Kruso“ sechs Jahre alt war. Als Kind musste er mit ansehen, wie seine geliebte Schwester „ins Wasser gegangen“ ist. Ed ist für Kruso Resonanzboden seiner kruden Unterweisungen, Weltverbesserungsideen und pseudophilosophischen Traktate über die Freiheit sowie für seine selbst verfassten Gedichte. Kruso wird Vaterfigur und Freund, und in manchen Szenen schimmert gar eine homoerotische Anziehung durch.

Schiffbrüchige und Esskaas

Alljährlich pilgern im Sommer Scharen von DDR-müden und regimekritischen jungen Menschen auf die Insel (von Kruso als „Schiffbrüchige“ bezeichnet), von der aus man einen Blick aufs das gelobte Land in Gestalt der Kreideküste der dänischen Insel Møn werfen kann. Kruso ist gespalten: Er sieht seine Aufgabe einerseits darin, den Obdachlosen eine Grundversorgung und einen sicheren Schlafplatz zu verschaffen. Andererseits setzt er alles daran, die Diktaturmüden davon abzuhalten, ihr Leben bei einer scheinbar so leichten, jedoch tödlichen Flucht aufs Spiel zu setzen. Er vermittelt den Republikmüden einen anderen Freiheitsbegriff und bedient sich dabei anderer Bewohner der Insel. Auch die Saisonarbeitskräfte, genannt Esskaas, halten zusammen. Sie pflegen ihre Bräuche und Riten, und selbst zu den Grenzschützern am Außenposten des real existierenden Sozialismus besteht ein freundschaftlicher Kontakt. Der Freiheitsbegriff, den Kruso im Sinn hat, ist einer, der mit Naturmystik und Naturerleben, der Erfahrung der Solidarität und Freundschaft mit Gleichgesinnten und der Liebe zur Poesie verbunden ist.

Sprache und Handlung

Lutz Seiler verwendet eine bilderreiche Sprache, manchmal jedoch mit unstimmigen und auch unfreiwillig komischen Metaphern. Ellenlange Beschreibungen und Wiederholungen ermüden, die Handlung erlahmt. Es wird viel geschwurbelt, gesoffen, wild durcheinander kopuliert und andeutungsreich spintisiert. Kaum einer seines Personals scheint wirklich klar im Kopf zu sein. Man hat den Eindruck, die ganze Insel ist eine Irrenanstalt, auf der sich die Insassen frei bewegen können. Erst im letzten Viertel nimmt der Roman Fahrt auf. Einschneidende Veränderungen sind im Sommer und Herbst Neunundachtzig auch beim Personal des Klausners zu beobachten.

Mein Fazit

Obwohl ich mich – als DDR-Bürgerin bis 1984 und Kennerin der Insel Hiddensee – sehr auf das Buch gefreut hatte, wurde mir bereits nach der Hälfte der Lektüre klar, dass es meine Erwartungen nicht erfüllen würde. Zu sehr vermisste ich einen Spannungsbogen, zu fremd blieben mir die Figuren. Trotzdem war ich am Ende froh, mich durchgekämpft zu haben. Von dem, was da auf den letzten hundert Seiten erzählt wurde, hätte ich mir schon mehr im Anfangsteil gewünscht. Für Leser mit besonderem Faible für hochartifizielle Sprache, psychologische Feinheiten und DDR-Geschichte kann das Buch dennoch durchaus eine Leseempfehlung rechtfertigen.

Lutz Seiler, Kruso
Suhrkamp Verlag, 2014
Online bestellen: https://www.buchhandel.de/buch/Kruso-9783518424476
Autorin: Cornelia Lotter
www.autorin-cornelia-lotter.de

Rezension: Shreyas Rajagopal, Scar City. Oder: Incredible India

Sex, Drogen, Reichtum, Psychosen… hier kommt das selektiv aus der Perspektive einer jugendlichen Oberschicht betrachtete Indien der Gegenwart. Lakonisch, kosmopolitisch, zynisch und entsprechend des Handlungstempos im hastigen Präsens beschrieben.

Quelle: www.ullsteinbuchverlage.de
www.ullsteinbuchverlage.de

Willkommen im Debütroman von Shreyas Rajagopal! Der Autor ist Jahrgang 1986 und lebt in Bombay, wo er – wie passend – im Finanzsektor arbeitet. Studiert hat er unter anderem am Indian Institute of Management, was sich aber, außer einer offensichtlichen Kenntnis der indischen Sozialstruktur, nicht wirklich in seinem Roman bemerkbar macht. Freilich aber zeigt dieses 2013 geschriebene Buch alle Merkmale eines literarischen Erstlingswerks: rasches Wechselspiel von Nähe und Distanz, unbekümmertes Experimentieren mit unterschiedlichen Stilen, die eitle Lust am Dokumentieren der eigenen Genialität und des Wissens „um die Dinge“ sowie das generelle Grundrauschen einer expressionistischen Wucht.

Worum geht’s? Student Rish kommt nach „Schwierigkeiten“ in New York für eine Auszeit nach Bombay zurück. Und er landet quasi unmittelbar in einem dämonischen Pantheon aus Freunden, Eltern, Drogendealern, ehemaligen und zukünftigen Sex- und Partygefährten… kurz: es startet eine Tour de Force für Körper und Geist. Und der Strudel aus Rausch und Hass auf die Gesellschaft dreht munter seine Runden. Ja, auch Bret Easton Ellis (American Psycho) lässt hier grüßen. Nicht nur durch die fast obsessive Erwähnung von Markenprodukten, sondern auch durch die gnadenlose Kälte der Eigen- und Fremdbeobachtung des Helden. Das Indien der Milliarden Menschen mit weniger als mindestens Millionärsstatus kommt dabei übrigens gerade noch als Staffage vor.

Wer nun aber glaubt: Aha, wieder so eine überdrehte Schnösel-Story aus dem Milieu der globalen Nichtsnutze mit „goldenem Löffel“ Syndrom… nun, der springt hier eindeutig zu kurz! Rajagopal schreibt hier aus der auktorialen Perspektive – und offeriert Rückblenden mit beeindruckenden Blicken in eine gequälte Psyche. Seine Sprache ist dabei so intensiv wie bildstark – und er trifft den Ton jeder Situation ausgesprochen stimmig. Ein Lob auch der deutschen Übersetzung. Auf so ein kongeniales Wort wie Durschnitten für eine Versammlung mittelmäßiger Fickangebote weiblicher Art muss man erst einmal kommen.

Und wo bleibt in dieser Geschichte nun die Moral? Erfreulicherweise gibt es die hier nicht! Es handelt nämlich keineswegs um einen klassischen „Coming of Age“ Plot, sondern die mitleidslose Schilderung einer Reise in den kontrollierten Wahnsinn. Wobei Rajagopal keinen Zweifel daran lässt, dass dieses Indien der abgehobenen Oberschicht demnächst ganz gewaltig um die Ohren fliegen wird. Bis dahin gilt ein typischer Satz aus der Gedankenwelt des Protagonisten Rish: Du bist wie Plastik – du wirst alles hier überdauern.

Shreyas Rajagopal, Scar City
Ullstein Hardcover, 2014
Online bestellen: https://www.buchhandel.de/buch/Scar-City-9783550080647
Autor: Harald Wurst | ph1.de

Gelüftet: Israel wird Schwerpunktland der Leipziger Buchmesse 2015

Israelische Flagge vor dem Mittelmeer (Foto: Wikimedia Commons/MathKnight & Zachi Evenor/Creative-Commons-Lizenz CC BY-SA 3.0)
Israelische Flagge vor dem Mittelmeer

Die Leipziger Messe hat bekanntgegeben, dass Israel 2015 das Schwerpunktland der Buchmesse sein wird. Offensichtlicher Grund: Vor 50 Jahren, im Mai 1965, nahmen Deutschland und Israel diplomatische Beziehungen auf.

Ich gestehe: Außer Amos Oz und Ephraim Kishon kenne ich keine israelischen Autoren. Ich werde das zum Anlass nehmen, mich zu informieren und hier auf dem Blog eine Rezensionsreihe israelischer Literatur zu starten.

Fotonachweis: Wikimedia Commons/MathKnight & Zachi Evenor/Creative-Commons-Lizenz CC BY-SA 3.0

Leipziger Buchmesse 2015: Die unabhängigen Verlage entern das Berliner Zimmer

Prof. Hellmuth Karasek im Berliner Zimmer 2013. Foto: Detlef M. plaisier
Prof. Hellmuth Karasek im Berliner Zimmer 2013. Foto: Detlef M. Plaisier

Das Berliner Zimmer auf der Leipziger Buchmesse ist Geschichte. Zur letzten Auflage 2014 waren unter anderem Marianne Birthler, Eva-Maria Hagen, Sigrid Löffler und Wiglaf Droste zu Gast. Roger Willemsen hielt die Laudatio auf Insa Wilke, Trägerin des Alfred-Kerr-Preises für Literaturkritik. Der freie Geist des Berliner Forums soll auch 2015 weiterleben: Die Leipziger Buchmesse wird erstmals durch das Forum „DIE UNABHÄNGIGEN“ bereichert. Es siedelt sich mit Lesepult und Lounge in Halle 5 mitten unter den unabhängigen Verlagen an.  

Dahinter steckt  ein gemeinsames Projekt der Leipziger Buchmesse mit der Kurt Wolff Stiftung. Das Programm des Forums wird mit Lesung und Diskussion an das „Berliner Zimmer“ anknüpfen und will das Potential der unabhängigen Verlage und jungen Talente einem breiten Publikum vorstellen. So hat Subkultur wieder ein Stück mehr Platz auf der Leipziger Buchmesse erobert – und lässt auch der Tradition weiter Raum: Am Messefreitag findet im Unabhängigen-Forum die Verleihung des Kurt Wolff Preises statt. Möge der Preisträger nicht abergläubisch sein: Dieser Freitag ist der 13.

Rezension: Richard Surface, Das Vermächtnis – schlechte Thriller-Kost

Eigentlich hat „Das Vermächtnis“, der Erstling des US-amerikanischen Autors Richard Surface, alles, was einen guten Thriller ausmacht: Einen vielversprechenden Einstieg mit einem mysteriösen Mord und einen halbwegs sympathischen Protagonisten, der den Behörden nicht traut und den Mord an seinem Großvater selbst lösen will. Dazu kommen komplexe Handlungsstränge, die sich um verschollene Kunstwerke ranken. Doch nach einem gelungenen Beginn offenbaren sich zunehmend handwerkliche Schwächen, die „Das Vermächtnis“ zu einem Roman machen, den auch hartgesottene Fans des Genres nicht wirklich gelesen haben müssen.

Die Handlung

Gabriel träumt davon, eines Tages Brücken zu konstruieren. Da er an Dyslexie leidet, scheitert sein Ingenieursstudium. Unvermittelt wird er in die Welt des internationalen Kunst-Schwarzmarktes gestoßen: Sein Großvater wird brutal ermordet und hinterlässt seinem Enkel nebst einem Bungalow in Lech eine mysteriöse Statue, die er jedoch erst finden muss – zusammen mit weiteren verschollenen Kunstwerken. Diese sollten einem illustren Kreis von millionenschweren Sammlern gehören, deren Glanzstücke eben verschollene Kunstwerke darstellen.

Obwohl Schauplätze als auch Charaktere etwas platt gezeichnet sind, gelingt es Richard Surface im ersten Teil des Romans, Spannung aufzubauen. Von der literarischen Qualität eines Dan Brown oder anderen Verschwörungstheoretikern trennen Surface zwar noch Welten. Doch zumindest ist der Leser so gefesselt, dass er erfahren möchte, wie die Geschichte endet.

Ein Bruch in der Handlung

Das ändert sich etwa ab Kapitel 25: Surface versucht, die zahlreichen Handlungsstränge miteinander zu verflechten und präsentiert eine rasante Wendung nach der anderen, wobei er sich auf ein früheres Detail-Ereignis bezieht. Das mag stilistisch durchaus beabsichtigt gewesen sein, wirkt aber auf den Leser eher so, als habe der Autor beim Schreiben gedacht: „So komm ich nicht zum Schluss, na, dann probier ich’s mal so!“ Das ist umso auffälliger, als sich die Taktung der Wendungen zum Schluss hin massiv steigert.

Negativ fällt außerdem auf, dass Richard Surface nicht allzu viel Zeit auf die Recherche aufgewendet zu haben scheint und einige Szenen extrem unglaubhaft schildert. Da ist zum Beispiel ein Profikiller, der Gabriel auf einem Platz in Florenz mit einem Gewehr ins Jenseits befördern möchte, jedoch nicht trifft. Gabriel hingegen benötigt als ungeübter Schütze mit einer Handfeuerwaffe nur wenige Schüsse, um den Killer zu verwunden.

Platte Beschreibungen fragwürdig übersetzt

Surface gelingt es weder, den handelnden Personen Tiefe zu geben, noch die Schauplätze lebendig werden zu lassen. Ersteres ist schade, muss aber nicht negativ gewertet werden, weil das der Leser in diesem Genre nicht zwangsläufig erwartet. Schwerer wiegt, dass die Beschreibungen der verschollenen Kunstwerke und der Schauplätze äußerst dürftig ausfallen und bestenfalls schwammige Bilder im Kopf des Lesers erzeugen. In diesem Zusammenhang fällt auch die allenfalls oberflächliche Recherche auf. So stuft Surface den Nachlass von Gabriels Großvater bis auf die erwähnte Statue als eher dürftig ein. Teil des Vermächtnisses ist jedoch ein Bungalow in Lech. Nachdem es sich bei der 1.600-Einwohner-Gemeinde um einen der mondänsten Wintersportorte im gesamten Alpenraum handelt, dürfte allein schon diese Immobilie einen sechs- bis siebenstelligen Wert haben.

Die deutschsprachige Übersetzung dürfte die Qualität des Buches noch zusätzlich mindern. Es sind vor allem Kleinigkeiten, die hier sauer aufstoßen. Beispielsweise nennt Zoë Beck die Florentiner konsequent Florenzer und lässt einen Polizeibeamten im Rahmen einer offiziellen Vernehmung von der ermordeten Haushälterin als Christel sprechen. Dass ein Polizeibeamter in offizieller Funktion grundsätzlich den Taufnamen (im Falle Christel also Christine oder Christiane) benutzt, sollte eine preisgekrönte Krimiautorin wissen.

Als Fazit bleibt:

Schade um die gute Idee. Richard Surface hat zweifellos das Zeug, um gute Unterhaltungsliteratur zu schreiben. Vor weiteren Veröffentlichungen könnte aber die Teilnahme an einem Kurs in Creative Writing nicht schaden. Denn dass „Das Vermächtnis“ eher nicht empfehlenswert ist, liegt in erster Linie am unrunden Spannungsbogen und dem fehlenden Tiefgang.

Richard Surface, Das Vermächtnis
Acabus Verlag, 2014
Online bestellen: https://www.buchhandel.de/buch/Das-Vermaechtnis-The-Legacy-9783862822263
Autor: Harry Pfliegl

Rezensionsreihe Finnland zur Frankfurter Buchmesse 2014, Teil 8: Katja Kettu, Wildauge

Katja Kettu, Jahrgang 1978, studierte Kunst, Finnländische Literatur und Medienkultur und arbeitet als Animatorin, Sängerin und Schriftstellerin und Kolumnistin. „Wildauge“ ist ihr dritter Roman. Für ihre Romane erhielt sie zahlreiche Preise.

„Liebe in ihrer Grausamkeit schert sich weder um Alter noch um Rasse.“ (Seite 359)

Der Inhalt

Quelle: Galiani Verlag
Quelle: Galiani Verlag

Die finnische Hebamme, von der einheimischen Dorfbevölkerung nur „Scheelauge“ (Schielauge?) genannt – und das ist keineswegs nett gemeint – ist eine etwas kauzige, im Umgang mit Heilkräutern versierte und mit den Zumutungen des kargen Lebens vertraute Frau. Nicht mehr ganz jung, bereits jenseits der dreißig, und noch nie von einem Mann „entdeckt“. Bei einer Entbindung begegnet sie Johannes Angelhurst, einem traumatisierten, von Medikamenten abhängigen SS-Offizier, der die Frauen in seiner Aufgabe als Fotograf nicht nur fotografiert, sondern auch benutzt, wie es sich gerade ergibt. Sie verfällt ihm augenblicklich und hat fortan nur ein Ziel: ihn für sich zu gewinnen. Um dieses Ziel zu erreichen, folgt sie ihm in das Kriegsgefangenenlager Titowka. Dort ist ihre Aufgabe zunächst die gesundheitliche Betreuung dieser Gefangenen. Bei einem Ausflug ins Umland, an den Fjord des Toten Mannes, kommen sich Wildauge – wie die Hebamme von Johannes genannt wird, aus dessen Perspektive einige Kapitel erzählt werden – und der SS-Offizier, der von den Geistern der von ihm in Babi Jar mit ermordeten Juden verfolgt wird, näher. Nachdem Finnland vom Verbündeten der Deutschen zu ihrem Feind geworden ist, erlebt Wildauge die Grausamkeit im Lager am eigenen Leib.

Die Sprache

Quelle: FILI
Quelle: FILI

Katja Kettu benutzt eine starke poetische Sprache, in der die Natur eine große Rolle spielt (wie auch im Leben des finnischen Volkes). Mit treffenden Worten gelingt es ihr, die vielen merkwürdigen Gestalten dieses Romans zu charakterisieren und lebendig werden zu lassen. Die Sprache selbst ist hier ein Naturereignis, sie überrollt den Leser wie eine Woge, saugt ihn ein und entlässt ihn wieder als ein anderer Mensch. Neue Wortschöpfungen, ungewohnte Verknüpfungen und Metaphern, Sprache gegen den Strich gebürstet. Dabei schießt Katja Kettu allerdings manchmal über das Ziel hinaus, etwa wenn es auf Seite 31 heißt: „Aunes Stimme war weiches Fleisch, unter dem sich ein gusseiserner Schürhaken langsam verbiegt.“ Oder auf Seite 68: „…und ein Tropfen Spucke war anmutig in den Wollstoff eingezogen.“ Dort, wo sexuelle Handlungen beschrieben werden, ist die Sprache oft zu derb. So störte mich zum Beispiel das häufig vorkommende Verb „bespringen“, das in vielen Fällen unpassend war, vor allem, wenn es um die Liebesbeziehung zwischen Wildauge und Johannes ging.

Mein Fazit
Ein unbedingt empfehlenswerter Roman, der niemenaden kalt lässt. Katja Kettu polarisiert durch die Art und Weise, wie sie ihre Figuren durch dieses dunkle Kapitel der Geschichte stolpern lässt. Mir fiel es die meiste Zeit schwer, Sympathie für einen der beiden Protagonisten aufzubringen. Sie werden getrieben von Feigheit, Besitzdenken und Angst, und nur manchmal spürt man auch einen Hauch jener Menschlichkeit, ohne die dieses Buch eine Zumutung wäre.

Katja Kettu, Wildauge
Verlag Galiani Berlin, 2014
Online bestellen: https://www.buchhandel.de/buch/Wildauge-9783869710822
Autorin: Cornelia Lotter
www.autorin-cornelia-lotter.de

Rezensionsreihe Finnland zur Frankfurter Buchmesse 2014, Teil 7: Katja Kettu, Wildauge

Dass Katja Kettu mit ihrem dritten Werk „Wildauge“ einen derartigen Erfolg feiern würde, hatte die Autorin wohl in ihren kühnsten Träumen nicht erwartet. Trotz des heiklen Themas eroberte sie die finnische Bestsellerliste und die Herzen ihrer Leser in mehr als einem Dutzend weiterer Länder im Sturm – und das obwohl oder gerade weil sie ihre Geschichte in einer sehr deutlichen Sprache und aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt, die von der Form her an einen Briefroman erinnern. Das erschwert dem Leser zunächst den Einstieg und ist sicher nicht die klassische Formel, mit der ein Bestseller geschrieben wird.

Die Geschichte

kettu_wildauge_klein
Quelle: www.galiani.de

Katja Kettu erzählt die wohl intensivsten Monate im Leben der Hebamme „Wildauge“, die von der einfachen Bevölkerung Lapplands ob ihres medizinischen Wissens sowohl geachtet als auch gefürchtet wird. Schließlich spendet sie Leben, vermag aber auch den Tod zu bringen. Im Sommer 1944, einem der entscheidenden Wendepunkte während des Zweiten Weltkrieges, sind mehr als 200.000 deutsche Soldaten im noch befreundeten Finnland stationiert. Darunter auch der Kriegsberichterstatter Johannes, der von den Erlebnissen an der Ostfront traumatisiert ist und sich auf dem ruhigen Posten erholen soll. Die noch jungfräuliche Wildauge (deren wirklicher Name im gesamten Text übrigens nicht offenbart wird) erlebt mit Johannes eine stürmische Zeit der Leidenschaft. Schon bald wird Johannes jedoch in ein Gefangenenlager abkommandiert, wohin ihm Wildauge folgt. Sie arbeitet im Lager als Krankenschwester und wird aus Liebe zu einer Mittäterin.

Kontrovers aufgenommen wurde „Wildauge“ nicht nur wegen der Thematik – die nationalsozialistische Vergangenheit wird in Finnland und Norwegen erst seit wenigen Jahren aufgearbeitet. Auch die ausführlichen Sexszenen, die Direktheit in den Beschreibungen und die raue, oft derbe Sprache mögen anfangs für Irritationen sorgen. Doch genau diese Elemente sorgen dafür, dass „Wildauge“ den Leser in seinen Bann zieht und er die Geschichte körperlich erleben kann. Katja Kettu erzählt eine Geschichte, die in dieser Form wohl nicht passiert ist, sehr wohl aber hätte passieren können.

Eine Meisterin der Sprache

Die besondere Faszination von „Wildauge“ machen aber weder Handlung noch das Schicksal der Protagonisten aus, wie es in jenen Jahren wohl Tausende von Menschen in ähnlicher Form erlebt haben. Vielmehr ist es die Sprache, welche die Figuren leben lässt, die Handlung vorantreibt und den Leser gefangen nimmt. Katja Kettu liebt das Spiel mit der Sprache, sie lässt die Menschen in unterschiedlichen Dialekten sprechen und verleiht alten Worten eine neue Bedeutung. Dieser Aspekt ist naturgemäß im finnischen Original noch wesentlich eindrucksvoller als in der ausgezeichneten Übersetzung durch Angela Plöger. Was jedoch bleibt: Allein anhand der Sprache skizziert Kettu die Protagonistin als facettenreiche Persönlichkeit, die im Umgang mit Johannes zärtlich, fast liebevoll spricht, jedoch auch derb bis an die Grenze zum Ordinären sein kann. Die Autorin zeigt so auf einer tieferen Ebene, wie der barbarische Krieg auch die Sprache und die Menschen, die sie sprechen, verrohen lässt.

Auf Spurensuche in der Vergangenheit

Inspiriert wurde die Autorin zu „Wildauge“ von ihrer eigenen Vergangenheit: Als sie die Briefe ihrer Großmutter an deren Töchter las, begann sie sich für diese nach wie vor totgeschwiegene Zeit zu interessieren. Besonders fasziniert hatte Katja Kettu der Optimismus, den die Briefe ausstrahlten. Während des Krieges war ihre Großmutter eine einfache Frau, die als Tresenkraft an vorderster Front arbeitete und dennoch davon träumte, die Welt zu bereisen und Karriere als Schauspielerin zu machen. Auch in dunkelsten Zeiten kann es einen Lichtschimmer am Horizont geben, für den es sich zu leben lohnt.

Mein Fazit

Es ist Katja Kettu gelungen, eine Geschichte von Liebenden zu erzählen, die an den Verhältnissen ihrer Zeit nur scheitern können. Insbesondere für den deutschen Leser bedeutet „Wildauge“ allerdings eine eher harte literarische Kost. Das liegt weniger an der Thematik an sich, sondern daran, dass die Geschichte im Kulturkreis der Lappen spielt, der mitteleuropäischen Lesern nur wenig vertraut ist. Ein ausführliches Glossar mit Erklärungen, das ebenso wie eine kurze Einordnung in den historischen Zusammenhang in der deutschen Übersetzung enthalten ist, bedeutet eine große Erleichterung für den Leser. „Wildauge“ ist exzellente literarische Kost für den anspruchsvollen Leser.

Katja Kettu, Wildauge
Verlag Galiani Berlin, 2014
Online bestellen: https://www.buchhandel.de/buch/Wildauge-9783869710822
Autor: Harry Pfliegl