Rezension: Antoine Laurain, Das Bild aus meinem Traum

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Fee erzählt vom Inhalt

Monsieur Chaumonts ist Patentanwalt und Sammler alter Dinge – sehr zum Missfallen seiner Frau, die am liebsten die Sachen in sein Arbeitszimmer verbannt weiß. Eines Tages findet Chaumonts in einem Pariser Auktionshaus ein Portrait, das ihm total ähnlich sieht. Er muss es haben und bezahlt fast 12.000 Euro dafür. Seine Frau reagiert sehr sauer und behauptet, es sehe ihm gar nicht ähnlich. Alle seine Freunde und auch sein Kompagnon sind eingeweiht. Das trifft Chaumonts sehr. Auf dem Gemälde findet der Anwalt ein Wappen. Im Internet stöbert er das Wappen auf. Dazu gehören ein Weingut und eine junge Gräfin, die auf ihren verschwundenen Mann wartet. Zunächst besucht Chaumonts eine Gaststätte in der Nähe des Guts, wo ihn alle als Graf erkennen und so ansprechen. Und dann beginnt sein neues Leben: Seine Schätze lässt er aus der Pariser Wohnung stehlen, so dass er sie immer um sich hat. Bis zum großen Knall kommt…

Fee meint

Antoine Laurain liefert einen spannenden Roman ab. Wer wünscht sich nicht einmal ein anderes Leben. Monsieur Chaumonts gönne ich diese Erfahrung. Als Leser mag ich seine Frau und seine Freunde nicht. Ich bange mit ihm, hoffe mit ihm bei der Suche nach dem Wappen und nach seiner Herkunft.

Antoine Laurain schreibt so mitreißend, dass ich mich kaum losreißen konnte. In einem Tag war das Buch ausgelesen. Köstliche Stunden, die viel zu schnell vergingen. Und dabei ist es doch nur eine ganz einfache Geschichte, die jeder so erleben könnte, eine kleine und unaufdringliche Liebesgeschichte. Das Cover ist einfach, aber wirkungsvoll und passend.

… und das Feen Fazit

Meine Empfehlung: Zum Buch greifen und den Alltag vergessen. Spannend, schön und mit einem wahnsinnig furiosen Ende.

Antoine Laurain, Das Bild aus meinem Traum
Hoffmann & Campe, 2016

Eine Rezension von „Lesezeichenfee“ Sylvia F. Wagner – Danke!

Rezension: Antoine Laurain, Der Hut des Präsidenten. Wie eine Kopfbedeckung das Leben verändern kann.

Der französische Autor Antoine Laurain nimmt den Leser mit auf eine Zeitreise ins Frankreich des Jahres 1986. Er schildert die Träume verschiedener Menschen und wie sie durch scheinbar wundersame Begebenheiten wahr werden können.

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Wie ein Abendessen das Leben verändert
Eine der tragenden Figuren der Geschichte ist der unscheinbare Buchhalter Daniel Mercier. Er träumt davon, selbst Chef zu werden, jedoch mangelt es ihm an dem nötigen Selbstbewusstsein für eine Karriere. Das ändert sich schlagartig, als er sich zu einem spontanen Abendessen in einer vornehmen Brasserie entschließt. Denn plötzlich setzt sich Präsident François Mitterrand, von dem Daniel Mercier äußerst fasziniert ist, mit zwei Begleitern an den Nebentisch. Der Präsident vergisst jedoch nach dem Essen seinen Hut, den Daniel Mercier kurzerhand an sich nimmt – und schon bald soll sich Leben schlagartig ändern: Allein das Wissen, dass er den Hut des Präsidenten trägt, gibt Daniel Mercier Selbstbewusstsein und Zuversicht. Doch der Hut bleibt nicht in seinem Besitz. Wie von Zauberhand geführt, wechselt der Hut seine Träger in rascher Folge und zeigt immer dieselbe Wirkung: Das Leben der jeweiligen Besitzer ändert sich radikal zum Besseren.

Eine charmante Erzählung
Es gelingt Antoine Laurain, nicht zuletzt dank seiner knappen und dennoch präzisen Erzählweise, die Schicksale von fünf Menschen zu einer kurzweiligen Geschichte zu verweben. Ich habe mich in so manchem Charakter und dessen rascher Verhaltensänderung wiedererkannt. Der eigentliche Held der Geschichte ist der rote Filzhut des Präsidenten, um den Antoine Laurain den roten Handlungsfaden webt. Dass der Autor gegen Ende der Erzählung noch einen Bogen über alle handelnden Charaktere spannt, rundet die Geschichte gelungen ab.

Mein Fazit
Antoine Laurain ist ein kurzweiliges Buch gelungen, in das sich der Leser schnell hinein findet. Vor allem Liebhaber des französischen Charmes in Erzählungen dürften ihre wahre Freude haben.

Antoine Laurain, Der Hut des Präsidenten
Aus dem Französischen übersetzt von Claudia Kalscheuer
Hoffmann und Campe, Hamburg 2016
Online bestellen: https://www.buchhandel.de/buch/Der-Hut-des-Praesidenten-9783455650228
Autor der Rezension: Harry Pfliegl