Verschieben Sie unangenehme Aufgaben auch immer wieder? Haben Sie sich trotz Unzufriedenheit in ihrer Komfortzone eingeigelt? Dieses Buch versucht zu helfen…
Zum Autor
Daniel Hoch hat sich als Unternehmensberater und im Coaching zu Körpersprache, Zeit- und Stressmanagement einen Namen gemacht. Er wird in dieser Funktion regelmäßig von Firmen, Radio- und TV-Sendern zu Rate gezogen. Seit 2009 setzt sich der Leipziger mit der Thematik der Prokrastination und möglichen Lösungswegen auseinander.
Von Motivation und Ausrede
Nach „TUN – Erfolgsrezepte gegen die Epidemie Aufschieberitis“ widmet sich Hoch zum zweiten Mal der Bummelei im Berufs- und Alltagsleben und erklärt den Sachverhalt kurzerhand zur Volkskrankheit. Unterstützung für das Vorwort liefert ihm die Handballspielerin Katja Schülke, die als Leistungssportlerin im Umgang mit Sieg und Niederlage vertraut ist – und vor allem damit, wie man Motivation aufbaut.
Bevor Lösungsstrategien gegen das krankhafte Vertagen wichtiger Aufgaben besprochen werden, beleuchtet Hoch zunächst die Problematik von Gewohnheit und notwendiger Veränderung: Am Anfang steht die Selbsterkenntnis. Denn oftmals ist die Aufschieberitis ein Symptom innerer Unzufriedenheit und kann langfristig schwere Folgen haben – von sinnlosen Überstunden bis hin zu ernsten gesundheitlichen Beschwerden.
Hoch regt dazu an, eigene Handlungsmuster zu analysieren. Die Aufschieberitis, so Hoch, würde vor allem durch Erziehung und Peer-Groups geprägt, indem sie die individuelle Moralvorstellung formen, die wiederum vorgefasste Meinungen, die „Glaubenssätze“, bedingen. Gerade diese stünden als Vorurteile der Verwirklichung unserer Ziele im Weg, hinderten uns am Handeln. Um Raum für die notwendige Besserung zu schaffen, empfiehlt der Autor, sich der eigenen Träume und Kapazitäten bewusst zu werden und die eigenen Motive zu hinterfragen. Dann endlich gibt Hoch seine Strategien gegen die „Volkskrankheit Nr. 1“ preis, gibt Tipps für mehr Motivation und weniger Ausreden.
„Ordnung ist das halbe Leben …“
Durch den recht eingängigen Titel und den Teaser hat sich Daniel Hoch ein großes Ziel gesteckt: Das Buch soll sowohl erzählendes Sachbuch, als auch Ratgeber sein. Indem die Sprache aber eher der Niederschrift eines Vortrages gleicht, stürzt dieses Konzept in sich zusammen. Obwohl der Leser selbst direkt angesprochen wird, bleibt die Interaktion an vielen Stellen durch plakative Beispiele, deren fehlende Stringenz und allgemeine Phrasen auf der Strecke. Studien werden zwar angesprochen, aber nicht ausreichend belegt. Der Autor umreißt das Thema auf den wenigen Seiten nur oberflächlich. Der Prokrastination werden aber am Ende solide Lösungsstrategien entgegengesetzt, die sich bereits im Projektmanagement bewährt haben.
Mein Fazit
Mir hat an vielen Punkten eine tiefere Auseinandersetzung bzw. genauere Erklärung gefehlt. (Wo liegt denn nun der Unterschied zwischen „dringend“ und „wichtig“?) Auch wenn das Buch keine Heilung liefert, so stellt es immerhin eine erste Diagnose.
Daniel Hoch, Aufschieberitis® – Die Volkskrankheit Nr. 1
Online bestellen: http://www.dievolkskrankheit.de/de/buchung/index.html
Autorin der Rezension: Jasmin Beer