Seit August 2014 vertritt Scott R. Riedmann als Generalkonsul die Vereinigten Staaten von Amerika in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Wie schon seine Vorgängerin im Amt, darf er einmal im Jahr aus der diplomatischen Routine ausbrechen: Mit einer Lesung vor Schülerinnen und Schülern der Hans-Christian-Andersen-Grundschule in der Bibliothek Volkmarsdorf wird die Leipziger Buchmesse inoffiziell eröffnet.
Drei Brüder, drei Schwestern, verheiratet, 50 Jahre alt, zwei Söhne, ein Border Collie: Die jungen Leser erfahren viel über das Privatleben von Scott Riedmann. Der Generalkonsul hat die „Imagine“-Trilogie von Sarah L. Thomson mit Illustrationen von Rob Gonsalves mitgebracht – poetisch, träumerisch und nur ein ganz wenig moralisierend. Er liest auf Englisch und Deutsch, geht herum und zeigt die Illustrationen. Der Funke springt sofort über. Jeder Autor wünschte sich, dass Zuhörer so an seinen Lippen hingen. Und welcher Autor kann von sich behaupten, dass seine Zuhörer ein Lied für ihn singen! Was für ein toller, lockerer Auftakt zur Leipziger Buchmesse 2016!
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Wie schon im vergangenen Jahr, kam Teta M. Moehs, Generalkonsulin der USA in Leipzig, aus Anlass der Buchmesse in die Bibliothek Volkmarsdorf. Zu Gast waren diesmal Schülerinnen und Schüler der Klasse 3b von der Hans-Christian-Andersen-Schule aus Sellershausen. „Amerikanische Märchen und Sagen“ – wer oder was mag das sein? Ich dachte an Buffalo Bill und Billy the Kid.
Komplett daneben: Teta Moehs bringt „Johnny Appleseed“ mit, eine Legende aus dem amerikanischen Osten des 18. Jahrhunderts. „Ist das ein Indianer“, fragen die Schüler. Nein, es war ein Siedler aus Messachusetts, der es vorzog, im Einklang mit der Natur zu leben und auf ein festes Haus verzichtete. Die Bäume aus seinen Apfelsamen erleichterten nachkommenden Siedlern den Start in der Fremde.
Der Text mit den farbenfrohen, detailreichen Illustrationen von Steven Kellogg war ein Volltreffer. Teta Moehs beantwortete viele Fragen zu Text und Vokabeln, und ein zweites vorbereitetes Buch kam nicht mehr zum Zuge. Spielerisch dann auch eine improvisierte Englischstunde zum Abschluss: Die Schüler aus acht Nationen, darunter Russland, Rumänien, Südkorea, Vietnam und Brasilien, hatten jeder eine persönliche Vorstellung und Fragen auf Englisch vorbereitet. Da musste die Konsulin mit der deutschen Mutter Farbe bekennen: Diplomatin sei ihr Traumberuf, schließlich reise sie gern und bleibe nach Stationen in Seoul, Berlin und Peking nun drei Jahre in Leipzig. Sie liebe Leipzig als Musikstadt, radle gern, und weder Barack Obama noch Angela Merkel hätten bislang persönlich mit ihr gesprochen.
Wieder einmal war die Zeit zu schnell vorbei. Bis zum nächsten Jahr – vielleicht mit amerikanischem Folk oder einer kulinarischen Rundreise durch die USA…