Wer aufmerksam durch jede beliebige Stadt geht, dürfte sich mancherorts ein Schmunzeln kaum verkneifen können: So manches Unternehmen, das auf die eigenen Produkte und Dienstleistungen aufmerksam machen will, fällt durch zu kreativen Umgang mit der deutschen Sprache auf. Nicht minder oft schleichen sich peinliche Rechtschreibfehler ein, die Produkte und Speisekarten eher zur Lachnummer werden lassen, als dass sie zum Kauf animieren.
Derartige absichtliche und unbeabsichtigte Peinlichkeiten werden in der Facebook-Gruppe „Da kotzt das Texterherz“ gesammelt. Besondere Bonmots aus dem Alltag, garniert mit oft witzigen, oft süffisanten und oft dummen Kommentaren der Mitglieder haben die beiden Gruppen-Admins Peter Berberich und Edda Klampferer gesammelt.
Nette Idee aber…
Entstanden ist ein Buch, das den Leser an vielen Stellen lauthals lachen und Liebhabern der deutschen Sprache die Haare zu Berge stehen lässt. Allerdings bleibt ein bitterer Beigeschmack zurück: Die beiden Admins haben das Buch offensichtlich zusammengestellt, ohne die Gruppenmitglieder vorab darüber zu informieren. Zwar ist es Teil der Gruppenbedingungen, dass die Beiträge anderweitig genutzt werden können. Bei Publikation des Buches fühlten sich viele Mitglieder überfahren. Die beiden Herausgeber haben sich durch ihre Vorgehensweise einen prächtigen Shitstorm an die Backe organisiert, der sich hätte vermeiden lassen.
Berberich/Klampfer, Da kotzt das Texterherz
Riva Verlag, 2015
Online bestellen: https://www.buchhandel.de/buch/Da-kotzt-das-Texterherz-9783868835199
Autor der Rezension: Harry Pfliegl
Nachtrag 01.03.2015
Der Autor hat inzwischen eine Liste mit den verwendeten Bildern und den Einsendern zur Verfügung gestellt.