Wien ist anders…
Dass die Stadt an der Donau ein wenig anders ist, besagt schon ein Werbeslogan. Wie anders das Wien im Jahre 1984 wirklich ist, lernen der Privatdetektiv Bernd Waidmann und das Gruftie-Girl Petra Jesselmaier im Zuge ihrer Erlebnisse. Da gibt es das lebende Skelett Grimm, einen Teenager namens Sebastian, der über telekinetische Kräfte verfügt, eine lebende Puppe namens Maxi und noch viele weitere Gestalten, die eigentlich nur in den Sagen und Mythen der Stadt existieren sollten und doch mehr als real sind. Und dann wäre da noch Bernds Kontaktmann Harry, der irgendwie zwielichtig erscheint, denn er weiß mehr, als er anfangs zugibt, ist aber im Falle des Falles immer zur Stelle.
…und Clowns sind böse
Als Ergebnis des ersten Teils bekommen Petra und Bernd eine seltsame Einladung zum Stock-im-Eisen-Platz, der Petra auch nachkommt, Bernd jedoch nicht. Erwartet wird sie dort von Harry, der sich als Anführer einer Gruppe namens „Basilisk“ entpuppt. Deren Mitglieder kümmern sich bereits seit Jahrhunderten mit teilweise übersinnlichen Fähigkeiten darum, dass jene anderen Wesen, die die Stadt heimsuchen, entweder friedlich bleiben oder aber unschädlich gemacht werden. Diese Organisation will nun Petra, die selbst Visionen hat, und Bernd anwerben. Als Bernd nicht auftaucht, wird Petra vereidigt und die Organisation macht sich auf die Suche nach dem verschwundenen Fast-Mitglied.
Dabei entdeckt die Gruppe, dass Bernd in dem Fall eines Buben ermittelt hat, der im Wiener Prater verschwunden und nach ein paar Tagen wieder aufgetaucht ist. Merkwürdig: Ihn ergreift plötzlich Panik beim Anblick von Clowns. Das Ermittler-Team folgt den Spuren des Privatdetektivs, kommt ihnen dieses Vorgehen doch bekannt vor. Auf Petras Nachfrage wird ihr erklärt, dass solche Fälle schon mehrfach vorgekommen seien. Die Clowns kämen aus einer Parallel-Dimension und ernährten sich von den Emotionen der Kinder, die sie entführen und schlussendlich meist töten. Nun gilt es also neben Bernd auch den Clown zu finden.
Bernd jedoch hatte Glück. Er wurde zwar vom Clown angegriffen, jedoch von zwei Frauen im Prater entdeckt und gerettet. Sie nahmen ihn auf, pflegten ihn und stellten ihm Grimm, das lebende Skelett aus der Geisterbahn, vor. Grimm seinerseits hat Kontakte zu Basilisk, und als sein Freund Sebastian verschwindet, wendet er sich an die Organisation. Die Jagd ist eröffnet und kein böses Wesen entkommt den Fängen von Basilisk.
Mein Fazit
Die sehr morbide Handlung könnte nirgendwo anders spielen als in Wien, wo es durchaus möglich scheint, dem Donaufürsten, der Loreley oder anderen Mythen an der nächsten Straßenecke zu begegnen. Wer ohnehin schon Horror-Fan ist, wird begeistert in diesen Geschichten schwelgen, aber auch all jene, die einfach nur gruslige Unterhaltung mögen. Ich jedenfalls möchte jetzt auch alle anderen hefte lesen und eintauchen in das ganz andere Wien.
Zoё Angel und Charly Blood, Morbus Band 2 – Im Prater tanzt der Sensenmann
EVOLVER BOOKS, Wien 2013
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Autor der Rezension: Harry Pfliegl