Mit „Die kreisrunde Reise des Ika Wendou“ ist dem Wiener Autor Michael Beisteiner ein Kunststück gelungen: Er erzählt eine Geschichte, die Erwachsene und Kinder gleichermaßen fesselt. Zwar ist das von Alex Nemec fantasievoll illustrierte Buch für Kinder ab neun Jahren geschrieben. Jedoch spricht Michael Beisteiner auch Themen an, die auch erwachsene Leser berühren und zum Nachdenken anregen, so etwa Lebensfreude und das Erfüllen von Träumen.
Der Inhalt
Eigentlich wollten Ikas Eltern mit ihrem Sohn einen Ausflug in die Berge machen. Sein Vater hatte Ika sogar versprochen, eine Klettertour mit ihm zu unternehmen. Jedoch muss der Ausflug abgesagt werden, weil die Eltern plötzlich nach Serbien fliegen müssen, um über ein Trompetenfestival zu berichten. Stattdessen begibt sich Ika auf eine fantastische Reise zum Ursprung der Musik und sucht nach einem kleinen, blauen Vogel. Denn nur dieser kann ihn in seine Welt zurückbringen. Unterwegs trifft er auf zahlreiche seltsame Gestalten wie den weißen Wolf Lumo oder einen sprechenden Baum.
Ein heiteres Buch für Jung und Alt
Michael Beisteiner bedienst sich gekonnt einer kindgerechten Sprache, die aufgrund des malerischen Stils aber auch Erwachsene anspricht. Gerade Leser aus der älteren Generation finden beispielsweise zahlreiche Anregungen, wie sie leichteren Herzen durch das Leben gehen und auf andere Menschen zugehen können.
Obgleich in einigen Passagen ein melancholischer Unterton mitschwingt, überwiegen insgesamt Lebensfreude und Spaß. Besonders sorgfältig hat der Autor übrigens die Namen der Figuren gewählt, die meist eine Alliteration beinhalten. Dadurch ist vor allem bei Kindern der ungebrochene Lesespaß gewährleistet. Erst zum Schluss lüftet Michael Beisteiner das Geheimnis, warum der Protagonist Ika heißt und sorgt damit noch für einen gelungenen Aha-Effekt.
Fazit
Eine fesselnde und fantastische Welt! Die subtile Erzählweise macht das Werk zudem zu einem philosophischen und pädagogisch wertvollen Buch.
Michael Beisteiner, Die kreisrunde Reise des Ika Wendou
Ibera Verlag Wien, 2015
Autoren der Rezension: Harry Pfliegl / Detlef M. Plaisier