Ab heute ist „Bubis Kinnertied“ auch in der Kindle-Edition als E-Book erhältlich.
24 Stunden – 24 Autoren: Gelungenes Schreibexperiment der TOP-Autoren von Amazon
Anthologien sind eine gute Möglichkeit für Autoren, sich vor Veröffentlichung eines eigenständigen Werkes zu präsentieren. Da ist es schon ungewöhnlich, wenn sich 24 renommierte Selfpublishing-Pioniere aus eBook und Print mit beeindruckenden sechs Millionen Verkäufen zu einem gemeinsamen Krimiprojekt zusammenfinden (okay, es sind 21, die Pseudonyme abgezogen). „24 Stunden – 24 Autoren“ ist eine spannende Story mit Abschnitten von Erotik bis Dystopie, die den Leser fordert und immer wieder überrascht.
Die Handlung: Das fiktive Grandhotel am Berliner Kurfürstendamm, nachempfunden dem Kempinski Hotel Bristol, erlebt turbulente 24 Stunden mir einem verschwundenen Fußballer, einem Fenstersturz, einer Schießerei, einem Interpol-Kongress und weiteren menschlichen Tragödien und Liebeleien. Der Reiz: Jedem Autor wurde eine Stunde zugewiesen, die er in seinem Stil und seinem Genre gestalten und dabei Charaktere aus den eigenen Werken einbringen konnte. Zuvor hatte Michael Meisheit, erfahrener Drehbuchautor für die Lindenstraße, in Zusammmenarbeit mit den Krimiautoren Elke Bergsam und Bela Bolten den Plot konstruiert.
Ist so ein Wirrwarr überhaupt reizvoll für einen Leser? „Ich finde, es hat erstaunlich gut funktioniert“, urteilt Lektorin Dorothea Kenneweg. „Beim Lesen lässt man sich schnell auf das Konzept ein, wie auf ein Spiel, und die Abwechslung macht dadurch sogar erst den Reiz aus. Natürlich muss man gewillt sein, sich auf die verschiedenen Autoren einzulassen – inklusive der verschiedenen Genres.“ Die besondere Herausforderung des Lektorates: Es sollte nicht „glattgebügelt“ werden, jeder Autor sollte seine Eigenheiten behalten dürfen. „Deshalb gibt es beispielsweise mal ein Kapitel, das im Präsens erzählt ist, während der Rest in der Vergangenheitsform steht; mal in der Ich-Perspektive, mal in der dritten Person. So etwas wurde bewusst in Kauf genommen.“
Mir hat genau dieser Wechsel gefallen, der trotz aller Verschiedenheiten immer wieder den roten Faden der Story gekonnt aufnimmt. Wer sich davon überzeugen möchte, kann hier an einer Verlosung teilnehmen und ein Exemplar gewinnen (noch bis zum 31. März).
Beteiligte Autoren am Projekt „24 Stunden – 24 Autoren“ (in alphabetischer Reihenfolge): Poppy J. Anderson, Elke Bergsma, Béla Bolten, David Gray, Marcus Hünnebeck, Hannah Kaiser, Siegfried Langer, Karola Löwenstein, Nika Lubitsch, Vanessa Mansini, Matthias Matting, Jule Meeringa, Michael Meisheit, Hanni Münzer, Petra Röder, B.C. Schiller, Klaus Seibel, Catherine Shepherd, Hannah Siebern, Babsy Tom, Daphne Unruh, Mike Wächter, Kirsten Wendt und Ella Wünsche.
Die folgenden Fotos entstanden während der Buchvorstellung im Leipziger Amazon Logistikzentrum am 14. März 2015 (alle Fotos: Detlef M. Plaisier)
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Tolino umwirbt Selfpublisher – neobooks bleibt gelassen
Auf der Leipziger Buchmesse war es unter den Selfpublishern ein großes Thema: Tolino, die Allianz der deutschen Buchhändler Thalia, Weltbild, Hugendubel, Club Bertelsmann, Libri sowie einiger kleinerer Anbieter, startet Ende April mit einem eigenen Selfpublishing-Portal. Autoren können dann ihre eBooks direkt hochladen, was bisher nicht möglich war. Zulässig sind die Formate ePub und Word, ein Online-Editor ist integriert.
Kosten fallen für die Autoren nicht an, und die Auszahlungsquote soll, wie bei anderen Plattformen auch, 70 Prozent vom Netto betragen; zunächst begrenzt bis Ende Januar 2016. Die hochgeladenen eBooks erscheinen automatisch bei allen Tolino-Händlern. Autoren können sich jederzeit auch für Preisaktionen entscheiden. Weitere Vorteile: Verkaufszahlen werden tagesaktuell geliefert, Autoren sind nicht zur Exklusivität verpflichtet. Außerdem sollen erfolgreiche Autoren bei Tolino die Chance erhalten, in den angeschlossenen rund 1.500 lokalen Buchhandlungen ihr Werk gedruckt anzubieten.
Über Amazon via Kindle Direct Publishing und Tolino könnten Autoren künftig etwa 90 Prozent des Marktes problemlos erreichen. Könnte dies Plattformen wie neobooks und BookRix Probleme bereiten, ihre Autoren zu halten? Eva-Maria Holzmair von der Verlagsgruppe Droemer Knaur bleibt gelassen: „Den Anteil von 90 Prozent halte ich für überzogen“, sagt sie mir. „Es dürften 70 bis 80 Prozent sein.“ Für neobooks sieht sie zunächst keine Einbußen und empfindet das Tolino-Modell sogar als Rückschritt: „Wir beliefern alle Händler aus einer Hand, und jetzt sollen die Autoren dies wieder selbst übernehmen.“ Tolino sei nicht der erste Konkurrent, der am Markt auftauche. „An unseren Wissensvorsprung müssen andere erst einmal herankommen“, meinst sie selbstbewusst. „Nicht umsonst scouten große Verlage bei uns neue Talente.“