Joachim Güntner schreibt dazu heute in der NZZ:
„Die diesjährige Leipziger Buchmesse kommt ohne Länderschwerpunkt aus und setzt lieber einen programmatischen Fokus. Unter dem Titel „Europa21. Denk-Raum für die Gesellschaft von morgen“ widmen sich rund sechzig Lesungen und Diskussionen dem Thema Zuwanderung und Integration. An Hörstationen kann man Flüchtlingsberichten lauschen. Dass die Massenflucht nach einem kräftigen Akzent an der Messe verlange, war den Verantwortlichen schon im letzten Sommer klar. Im Herbst wurde die Halle 4 vorübergehend zu einem Flüchtlingslager. Da hatte man das Problem anschaulich direkt vor der Nase… Die Programmmacher bewegt die Hoffnung, die Diskussion über die Flüchtlinge zu versachlichen. Zurzeit werde sie zu sehr am linken und rechten Rand der Gesellschaft geführt. Nicht dem Schlagabtausch, sondern Gesprächen will man Podien bieten. Tatsächlich lehrt die Erfahrung, dass der Verzicht auf Pro-und-Contra-Pingpong im Messetrubel erstaunlicherweise oft besser möglich ist als in den Talkshow-Runden des Fernsehens.“