Rezension: Lena Greiner / Carola Padtberg-Kruse, Nenne drei Hochkulturen

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Fee erzählt vom Inhalt

In dem Buch geht es um Schülerantworten. Englisch, Geschichte, Politik, Erdkunde, Religion, Deutsch, Schreibfehler und das Allgemeinwissen werden abgehandelt. Dabei gibt es allerlei Flüchtigkeitsfehler oder Halbwissen. Jedes Thema wird eingeleitet, und der Leser erfährt, wie es richtig heißen müsste. Außerdem gibt es ein Kapitel mit Schülerausreden. Am Ende erhalten Lehrer das Wort.

Fee meint

Zu Beginn ist das Buch total witzig, aber irgendwann begann ich nachzudenken: Wie hätte ich geantwortet? Ich bin nicht sicher, ob ich alles exakt erklärt hätte, selbst wenn ich es gewusst hätte. Es ist schon skurril, welche Flüchtigkeitsfehler aus einer Schülerfeder fließen. Jedem dürfte klar sein, dass es in einer Moschee keine Minibar gibt. Dafür gibt es eine Minbar, die Kanzel. Das wusste ich nicht.

Besonders schlimm ist der mangel an Allgemeinwissen in Geografie. Ist es nicht selbstverständlich, die deutschen Bundesländer zu kennen? Schiesweg-Holzstein und Reinhold-Falls sind schon heftig. Dass Alaska der größte deutsche Bundesstaat ist, darüber kann ich dann nicht mehr schmunzeln. Und die größte deutsche Insel? Na klar, Dänemark. Bei Übersetzungen ist es ähnlich gravierend, und dass, obwohl Kinder heute einen Duden und ein englisches Wörterbuch benutzen dürfen. Da wird aus dem Bürgermeister ein Burgerking, und der Nudelauflauf heißt pasta-run-run. Die meisten Fehler der Grundschüler finde ich noch ganz lustig. Doch die Gymnasiasten? Was mag aus denen später werden? Echt, das macht mir Sorgen.

… und das Feen Fazit

Das Buch ist der Hammer. Absolut witzig, humorvoll, jeder bekommt sein Fett ab. Sehr oft musste ich lachen, lächeln, schmunzeln und hatte den ganzen Tag absolut gute Laune. Gleichzeitig regt das Buch zum Nachdenken an. Den „Erzählschreibstil“ fand ich sehr gut.

Lena Greiner / Carola Padtberg-Kruse, Nenne drei Hochkulturen
Neue witzige Schülerantworten Band 2
Ullstein, 2016

Eine Rezension von „Lesezeichenfee“ Sylvia F. Wagner – Danke!

Der Burgenblogger sucht Verbündete im Tal. Oder: Die Rückkehr der Heimat

Wenn ich als Burgenblogger mit Menschen am Mittelrhein spreche und dann deren Geschichten erzähle, werden mir Herzen und Türen offenstehen. Nicht nur, weil ich ein gewinnendes und freundliches Wesen habe. Die Rhein-Zeitung wird dem Burgenblogger im Mittelrheintal rechtzeitig den Boden bereiten, so dass mein Begrüßungssatz „Guten Tag, ich bin der Burgenblogger“ ein Lächeln in die Gesichter zaubern wird.

Doch warum soll ich immer allein unterwegs sein?

Ich freue mich darauf, dass mich Menschen der Region an die Hand nehmen und mir ihre Heimat zeigen.

Ja, Heimat.

Als junger Journalist in Hannover habe ich meinen ersten Zeitungsartikel mit der Headline „Der Heimatbegriff zwischen Arbeit und Landschaftsidyll“ veröffentlicht. Das war im Juli 1984. Seitdem hat sich nicht viel geändert: Viele Menschen scheuen sich vor dem Begriff Heimat, sprechen darüber nur leise und verstohlen. Mein Ziel ist es, als Burgenblogger dem Heimatbegriff durch emotionale Berichte wieder einen höheren Stellenwert zu verleihen.

Leipzig Passagenfest 05 Sept 2014. Foto Detlef M. Plaisier (9)Bei Verbündeten, die mich begleiten, denke ich auch an mediale Verbündete. Als junger Journalist hatte ich so viele Ideen und konnte nur wenige davon umsetzen. Der Burgenblogger bietet jetzt die Möglichkeit, den Redaktionsalltag ein Stück aufzubrechen. Meine Idee: Die Rhein-Zeitung stellt mir für Themen nach Absprache einen Nachwuchskollegen zur Seite. Er zeigt mir „sein Tal“, hilft mir aus erster Hand, die Mentalität besser zu verstehen, und erstellt mit mir gemeinsam auch den Schlussbeitrag für den Blog. Natürlich ist Kollege hier geschlechtsneutral gemeint.

Und eine zweite Idee: Ich bin [Der Mann für den Text]. So heißt auch mein Journalistenbüro. Mit bewegten Bildern habe ich wenig Erfahrung. Ich kann mir vorstellen, die Video-AG einer Schule als Partner für den Burgenblogger zu gewinnen. Interviews und die Erkundung des Mittelrheins werden von den jungen Leuten punktuell filmisch begleitet. Eine spannende Kombination: Erfahrener Journalismus und frische Ideen ohne Vorgabe und Zensur.